Die Abenteuer des Kevin Braun

Kapitel 15 – Die Schlacht um Hyjal

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Lee: „SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN. HEUTE IST ES WIEDER SOWEIT. HEUTE WERDEN WIR WIEDER ZEUGE EINES EPISCHEN WETTKAMPFES DER EWIGEN WIDERSACHER DER BRENNENDEN LEGION UND DEN NACHTELFEN. ERINNERT IHR EUCH? VOR KNAPP ZEHNTAUSEND JAHREN WURDE DER AMITIERENDE CHAMPION ARCHIMONDE IN EINEM BADMINTON-TURNIER VON MALFURION STURMGRIMM BESIEGT – DAMALS SCHWOR ER REVANCHE. JETZT IST ER MIT PAUKEN UND TROMPETEN ZURÜCK UND FORDERT SEINEN RECHTMÄSSIGEN PLATZ ZURÜCK. WIR KÖNNEN GESPANNT SEIN. DIESMAL NIMMT DAS TURNIER EPISCHE AUSMASSE AN. DENN AUCH SEINE BEGLEITER WERDEN AKTIV AM TURNIERGESCHEHEN TEILNEHMEN. UM FÜR ENTSPRECHENDEN AUSGLEICH ZU SORGEN, HAT SICH MALFURION UND TYRANDE MIT DEM ORKHÄUPTLING THRALL UND DER EXPEDITIONSLEITERIN JAINA PRACHTMEHR ZUSAMMENGETAN. UND HIER KOMMEN SIE SCHON UNSERE CHAMPIONS. APPLAUS FÜR MALFURION, JAINA UND THRALL. ES MODERIERT FÜR SIE K. LEE KREINKRAM VON GNN.“

Ein Jubelschrei ging durch die Menge, Konfetti und Luftschlangen flogen durch die Gegend, als die drei Helden den Platz betraten. Thrall ließ seine Muskeln spielen, während Jaina begeistert in die Hände klatschte und Malfurion nur schüchtern den Fans zuwinkte.

Fans: „Thrall, mach sie platt! Malfurion, zeig‘s ihnen! Jaina, gib alles!“

Lee: „Die Fans scheinen ja regelrecht aus dem Häuschen zu sein. Thrall. Was sagst du zu so einem freudigen Empfang?“

Thrall: „Harr, was soll man dazu nur sagen. Wer könnte zu so einem so köstlich aussehenden Ork nur nein sagen? Er brüllte, riss sich sein Tank-Top vom Oberkörper, spannte die Muskeln und schlug anschließend mit einem lauten Knall die Fäuste aneinander. ICH BIN DER KRIEGSHÄUPTLING.“

Jubelschreie und Pfiffe gingen durch die Menge.

Lee: Wow, was für ein Muskelpaket. Darf ich mal fühlen?“

Thrall: Na jederzeit liebste Lee.“ Er kniete sich vor dem Gnom hin und hielt ihr seinen Oberarm hin. Sie zögerte zuerst, drückte ihn aber dann.

Lee: „Wahnsinn was für eine Kraft, was für ein Sixpack, ich bin begeistert. Das muss ja eine immense Arbeit gewesen sein, sich solche Muskeln hoch zu trainieren.“

Thrall: „Da hast du wohl recht.“ Er stand wieder auf und presste seine Arme in die Hüfte, „*harharharhar*, drei Mal die Woche Fitnesscenter mit Gewichtheben, und eine tägliche Portion Fleisch ist das Geheimnis zu meinem Erfolg. Also merkt es euch Leute. Fleisch bringt’s.“

Lee: „Vielen Dank für deine Stellungnahme Thrall, wenden wir uns nun unserem nächsten Kandidaten zu. Malfurion, wie fühlt man sich in einer Situation wie dieser?“

Malfurion: „Ich… ähhh… fühle mich geehrt, dass… ääähhh… viele von ihnen so zahlreich erschienen sind…“

Ein Fan flüstert: „Was redet der denn für einen Schwachsinn? Im fernsehen war er besser.“

Malfurion hatte es gehört. Jetzt war es endgültig mit ihm vorbei. Er begann zu stottern und bekam kein Wort mehr heraus.

Malfurion: „…ähhh… auf alle Fälle… bin ich jetzt hier…

Fan: „LANGWEEEEILIG!“

Malfurion begann an seinen Nägel zu kaufen: „…um die Nacktelfen… ähhh… ich meine Nachtelfen…“

Fan: „GEH NACH HAUSE!“

Malfurion: „…zu vertreten…u-u-und deshalb…“

Lee unterbrach: „Vielen Dank für dieses… informative Interview. Kommen wir zu unserem letzten Gast. RING FREI FÜR JAINA PRACHTMEHR!“

Jaina plusterte sich auf wie ein aufgetakelter Pfau und stolzierte herum als hätte sie einen Besen geschluckt. Sie wirbelte mit ihrem Stab herum, als hätte sie einen Suppenlöffel in der Hand, und schickte dann einen Arkanschlag in den Himmel, der dann wie ein Feuerwerk über den Köpfen der Zuschauer explodierte.

Fans: „Oooohhh, bunte Farben!“ Ein jubeln brach unter den Fans aus.

Lee: „Wie es scheint, weiß Jaina wie sie das Publikum aufheizt. Jaina, wie…“

Jaina: „Dankeschön, Dankeschön“, sie schickte ein paar Handküsse durch die Luft „Ich liebe euch alle!“

Die Fans jubeln: „JAINA, JAINA, JAINA, JAINA…“

Lee: „Um auf meine Frage zurückzukommen…“

Jaina: „Wer ist eure Lieblingsmagierin?“

Fans: „JAINAAAAAA!!!!“

Lee: „…wie gesagt, Jaina…“

Lees Stimme ging im Jubel der Zuschauer unter, als Jaina die Zuschauertribüne abging und den Fans die Hände drückte.

Jaina: „Ich habe euch jemanden mitgebracht.“ Sie winkte Arthas heran, „Arthas Menethil, den Sohn von König Terenas II. Er wird mich bei dem heutigen Turnier unterstützen.“

Die Fans verstummten: „DEN Arthas? Etwa den Schlächter?“

Lee flüstert: „Twizwick, dreh das Mikro lauter.“

Ein rauschen ertönte. Dann zeigte der Goblin einen Daumen in Lees Richtung.

Lee, darum ringend ruhig zu bleiben: „VIELEN DANK FÜR DIESE SPEKTAKULÄRE SHOW. WENDEN WIR UNS NUN DER ANDEREN PARTEI ZU.“

Wieder brach ein tosender jubel aus. Nur schienen es diesmal eher Dämonen zu sein, die Beifall klatschten.

Sie ging zu den Herausforderern hinüber. Archimonde lehnte mit verschränkten Armen an einem Baum, Azgalor bohrte in der Nase, Furor Winterfrost zitterte vor Kälte und Anetheron hatte sich zusammengerollt und schnarchte leise vor sich hin.

Lee: „Auch das Team von Archimonde scheint eine große Fangemeinde zu haben. Archimonde, nach zehntausend Jahren bist du endlich bereit, deinem Erzfeind Parole zu bieten. Möchtest du uns erzählen, wie du plötzlich auf diese Idee kommst?“

Archimonde: „Moment noch, warte noch einen Augenblick. Da kommt noch jemand.

*PLING* Plötzlich stand ein meterhoher Dämon hinter Archimonde. „Oh, er ist schon da! Das ist Kaz’rogal. Er gehört auch noch in unsere Gruppe.“

Lee: „Augenblick. Das steht aber so nicht so im Drehbuch. Kaz’rogal existiert laut meinen Unterlagen gar nicht…“

Archimonde grinste: „Laut der alten Zeitlinie nicht. Aber meine Freunde vom ewigen Drachenschwarm haben etwas an der Geschichte gedreht. Jetzt hab ich einen Dämonen mehr, der in Wirklichkeit gar nicht hier sein sollte, es aber trotzdem ist. Verstehst du?“

Lee: „Nicht wirklich…“

Arthas: „Der Wicht schummelt!“

Archimonde: „NEIN TU ICH NICHT. Zeig mir im Regelhandbuch eine Stelle, wo drinnen steht, dass es verboten ist, die Zeitlinie zu manipulieren um sich mehr Verstärkung zuzusichern.“

Lee blätterte im Handbuch: „Also ich finde nichts.“

Archimonde klatschte in die Hände: „Na also, somit ist dieser Schritt legal und unanfechtbar.“

Arthas: „Wenn das so ist, werden mich jetzt Marvyn, Falric und Kevin im Kampf unterstützen.

Kevin, Marvyn, Falric synchron: „WIE BITTE?“

Archimonde: „HEY DAS GEHT NICHT.“

Arthas: „Doch das geht. Zeig mir im Regelhandbuch eine Stelle, wo drinnen steht, dass es verboten ist, dass der Verbündete eines Verbündeten Verbündete rekrutieren darf?“

Archimonde: „WAS?“

Arthas: „Vergiss es. Das ist zu viel für den Verstand eines Dämonen.“

Archimonde: „Pass bloß auf was du sagst!“

Archas ignorierte ihn: „Lee, es ist erlaubt, nicht wahr?“

Lee blätterte wie wild im Handbuch, dann gab sie auf: „Ja es ist legal, im Regelhandwerk steht nicht drinnen, dass es verboten sei.“

Arthas rieb sich die Hände: „Schön dass jetzt alles erklärt ist.“

Archimonde kochte vor Wut.

Lee starrte noch mit offenen Mund durch die Gegend, bevor sie sich wieder fasste, und versuchte, so gut es geht, wieder das Gespräch aufzunehmen.

Lee: „Um am vorigen Gespräch wieder anzuknüpfen… Archimonde, wie kommt es, dass du dich nach langen zehntausend Jahren nun bereit bist, eine Revanche von Malfurion zu fordern?“

Archimonde: „Warum lange? Zehntausend Jahre sind für einen Dämonen nur ein Wimpernschlag. Die Zeit nutzte ich, um noch härter für Badminton zu trainieren, um sicherzugehen, dass ich dieses Mal wirklich gewinne. Und diesmal hole ich mir meinen Preis.“ Er zeigte durch die Landschaft. „DEN BAUM DA.“
Tyrande erschrocken: „Nordrassil? Bist du irre? Das ist der Baum der Nachtelfen.“

Archimonde grinste diabolisch: „ Ich weiß. Ich hab mit Malfurion damals gewettet. Wenn ich bei unserem nächsten Zusammentreffen gewinne, bekomme ich den Baum, und wenn nicht… dann lasse ich mich nie wieder auf Azeroth blicken.“

Tyrande wirbelte zu Malfurion herum: „Du Bastard! Stimmt das?“

Malfurion: „J-J-Ja Tyrande. Es tut mir leid. Ich hatte an dem Tag was getrunken.”

Eine Ohrfeige schallte durch den Wald *KLATSCH*

Tyrande: „Du bist dir hoffentlich im klaren, dass das unser Ende ist, wenn Archimonde wirklich gewinnt?“

Malfurion: „Warum? Ist doch bloß ein Baum wie jeder andere…“

Tyrande: „Ich glaub‘ ich spinne! Ich glaub‘ nach deinem Komasaufen bist du zu lange im Smaragdgrünen Traum gewesen. Dir ist bewusst, dass wir nur durch diesen Baum unsere Unsterblichkeit behalten dürfen?“

Malfurion erschrocken: „Tut mir wirklich leid…Tyrande… das muss ich wirklich vergessen haben… Ich dachte, die Nachtelfen hängen nur deshalb an ihm, weil auf ihm die besten Äpfel der gesamten Region wachsen…“

Lee: „Bitte beruhigt euch. Noch ist ja nicht aller Tage Abend, und ich bin sicher, Malfurion wird sein bestes tun, um zu gewinnen. Nicht wahr?“

Malfurion: „J-J-Ja klar…“

Lee: „Na also. Also kein Grund, jetzt schon den Kopf hängenzulassen.“

Sie wandte sich a Anetheron: „Und hier haben wir Anetheron. Bitte Applaus.“

Vereinzeltes ertönte müdes klatschen.

Lee: „Anetheron, du hast den ganzen langen Weg durch den wirbelnden Nether angetreten, um jetzt gemeinsam mit Archimonde gegen Malfurion und seine Crew anzutreten. Was sagst du dazu?“

Archimonde tapste seinem Kollegen auf die Schulter. Er gähnte und setzte sich müde auf. Er blickte mit verschlafenem Blick durch die Gegend, und blickte in die Augen einer kleinen Gnomin, die gebannt auf eine Antwort wartete. Er drehte sich zu Archimonde um und flüsterte ihm etwas zu. Dieser wisperte zurück. Anetherons Blick heftete sich wieder an Lee.

Anetheron: „Was ich zu sagen habe? Ich hab Hunger!“

Ein schallendes Gelächter ging durch die Lichtung. Selbst Archimonde hielt sich seinen Brustkorp während er vor Lachen bebte. Anetheron blickte verwirrt. Es folgte ein erneutes Gemurmel mit Archimonde.

Anetheron: „Gegeben der Umstände, durch die es mir heute ermöglicht wurde, hier bei diesem geschichtsträchtigen Tag beizuwohnen, freue ich mich natürlich, dabei mitzuwirken, dass die Brennende Legion an diesem Tag als Sieger hervorgeht. Und dann geht es erst richtig los. Die Brennende Legion wird über Azeroth herfallen wie ein Schwarm Heuschrecken. Wir werden jeden ausradieren der sich uns in den Weg stellt. Die Zukunft besteht aus Terror und Leid. Die Sterblichen werden auf ewig in Furcht und Schrecken leben. Muahahahaaaa!!“

Archimonde stürmte heran: „Er wird verrückt, los meine Untergebenen. Schnappt ihn!“

Winterfrost und Azgalor sprangen auf Anetheron zu und drückten ihn zu Boden. Archimonde brachte eine Bahre, auf der sie ihn mit größter Kraftanstrengung fesselten. Gleich darauf wurde er von zwei Betreuern aus der Sichtweite des Publikums gezogen.

Archimonde: „Bitte verzeiht ihm. Er leidet an Schizophrenie. Es geht so schnell, dass er plötzlich wie ausgewechselt wirkt. Er wedelte mit der Hand. „Puhhh, war das knapp.“ – flüsterte er zu sich selbst.

Lee: „Hast du was gesagt?“

Archimonde erschrocken: „Nein, nein, alles in Ordnung. Auf alle Fälle sollte er sich bis zum Beginn des Wettbewerbs wieder halbwegs beruhigt haben.“ Er versuchte zu lächeln, jedoch sah er so aus, als wüsste er nicht, wie man lächelt.

Lee: „Das freut mich zu hören. Kommen wir ohne Unterbrechung zu Furor Winterfrost.“

Dieser zitterte vor Kälte und versuchte soeben, mit seinem Atem seine Hände aufzuwärmen.

Lee: „Du siehst aus als würdest du frieren. Ich hoffe du wirst nicht krank?“

Furors stimme ertönte. Doch es ist nicht sicher, ob es wirklich seine Stimme ist, oder ob man diese Stimme nur im Gedanken hört: „Daran ist nur dieser verdammte Lichkönig schuld. Frost ist Cool, Frost ist Böse. Deshalb müssen wir Lichs diese verdammte Kälte ertragen. Deshalb hab ich mich aus seinem Dienst losgesagt und mich auf die Seite der brennenden Legion geschlagen. Auf deren Heimatplaneten Xoroth gibt es wenigstens gemäßigte Temperaturen. Die Lavaseen dort sorgen für Temperaturen von mindestens fünfzig Grad im Schatten. Dort spüre ich diese Kälte wenigstens nicht. Hier sitzt sie mir regelrecht in den Knochen.“

Lee: „Wer ist der Lichkönig?“

Furor: „Ein ganz böser Mann, der sein Haus am Nordpol hat. Oder genauer gesagt in Nordend. Der kommt einmal im Jahr vorbei und bestraft Leute die nicht artig sind.“

Furor machte eine wegwischende Handbewegung.

Furor: „Lassen wir das Thema. Azgalor wartet…“

Azgalor: „JA, DAS BIN ICH. ICH BIN AZGALOR, GRUBENLORD UND NACHFOLGER VON MANNOROTH.“

Er brüllte und riss sein zweischneidiges Schwert in die Höhe. Mit einem lauten Knall stieß er es in den Boden. Ein leichtes vibrieren ging durch den Boden als wäre es ein Erdbeben.

Lee: „Ja… schön mit dir Bekanntschaft zu machen…“

Azgalor: „DIR? GEHT’S DIR NOCH GUT? SPRICHT MAN SO MIT DEM GENREAL ÜBER DIE BODENTRUPPEN DER BRENNENDEN LEGION? ICH WERDE DIR…“

Archimonde: „Azgalor! Schluss jetzt!“

Azgalor: „Tut mir leid Boss… ich war nicht ganz bei Sinnen. Er kniete sich vor ihm hin. „Bitte verzeiht mir.“

Archimonde: „Jaja, schon gut, hör auf damit, du machst mich noch ganz verlegen.“ Er wedelte Azgalor weg. „Wir reden später darüber.

Azgalor schluckte.

Lee: „Nun… vielen Dank für diese… spannenden Interviews. Lasst uns mit dem nächsten Teil fortfahren.“

Archimonde’s Augen glitzerten. Mit dem Blut vergießen? Äh… ich meinte mit dem Wettkampf?“

Lee lächelte: „Aber nee.“ Sie kicherte.“ Mit der Auslosung natürlich, wer gegen wen kämpft.“

Archimonde ballte vor Ungeduld die Fäuste, beherrschte sich aber.

Lee: „Aber zuvor lasst ihr euch noch coole Kämpfernamen einfallen. Sooo, hier habt ihr eine Box und einen Zettel. Schreibt euren Kämpfernamen darauf, faltet ihn zusammen, und werft ihn dann in die beiden Boxen. Team Archimonde in die eine, und Team Malfurion in die andere. Danach kommt die Verlosung, wo wir per Zufall eure Gegner auslosen.“

Die Spieler verfielen ihren Gedanken, jeder überlegte sich einen eigenen Spitznamen. Es herrscht völlige Ruhe – bis auf Falric, Marvyn und Kevin, die lautstark einen Namen ausdiskutieren. Es ist das einzige Team, welches aus mehr als einer Person besteht. Über den Namen herrschte extreme Unklarheit. Es fielen Vorschläge wie „die drei Musketiere“, „Die glorreichen sieben (minus vier) Callaberos“, „Arthas und Co.“, „Tick, Trick und Track“ und viele andere. Erst als sie einen bösen Blick von Lee einfingen entschieden sie sich, ihre Stimme etwas zu drosseln. Über den Namen schwiegen sich alle Mitspieler aus. Vor allem deshalb, im jeglichen Ideenklau auszuschließen. Dann war es endlich soweit. Archimonde hatte nach sehr langer Bedenkzeit den letzten Zettel in die Box geworfen. Diese wurden dann durchgeschüttelt, und dann vom Kameramann Twizwick Schraubenschleif geöffnet.

Die Zuschauer hielten gebannt die Luft an, als Lee in die Box griff und den ersten Zettel herausnahm. Schweigend schrieb sie den ersten Namen auf die Tafel. „Wer ist der erste, wer ist der erste?“ dachten sich viele Fans in diesem Augenblick. Dann ein Jubelschrei. Die Gegner wurden nacheinander bekannt gegeben. Schlussendlich wurden folgende Teams ausgelost:

B.E.K.A.N.N.T.M.A.C.H.U.N.G.

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-RUNDE 1-

Ringkampf

Jaina Prachtmehr alias „DIE SÜSSE VERSUCHUNG“

vs.

Furor Winterfrost alias „EISMANN“

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-Runde 2-

Kugelstoßen

Thrall alias „DER UNGLAUBLICHE KRIEGSHÄUPTLING“

vs.

Anetheron alias „GENERAL STRIKER“

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-Runde 3-

Quizshow

Kevin, Marvyn, Falric alias „FANTASTIC THREE“

vs.

Kaz’rogal alias “GALACTUS”

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-Runde 4-

Magic

Tyrande Wisperwind alias “DIE SCHÖNE”

vs.

Azgalor alias „DAS BIEST“

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-Runde 5-

Badminton

Malfurion Sturmgrimm alias „CAPTAIN AZEROTH“

vs.

Archimonde alias “RED SKULL OF GUL’DAN”

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Diese Bekanntmachung ist bindend und muss unter

allen Umständen eingehalten werden.

Sollte es zu einem Regelverstoß kommen, wird die

entsprechende Person disqualifiziert und

der Gegenspieler unverzüglich zum Sieger erklärt.

Die Regeln zu den Disziplinen werden unmittelbar

vor dem Beginn des Wettbewerbs bekanntgegeben.

Gewinnen wird diese Partei, bei denen die meisten

Mitkämpfer als Sieger aus den einzelnen

Disziplinen hervorgehen.

Kevin: „Arthas, kannst du mir bitte erklären, was das soll? Warum kämpfst du eigentlich nicht mit?“

Arthas überlegte, überlegte und überlegte. Dann endlich antwortete er.

Arthas: „Eine so große Gruppe braucht doch einen Manager oder?“ er lächelte. Außerdem ist es besser so. Du hast ja gesehen wie die Leute reagiert haben, als sie meinen Namen gehört haben. Das Beste wird sein, ich mache mich während der Dauer der Schlacht unsichtbar, sodass keiner weiß, dass ich dabei war.“

Das klang einleuchtend. Auch wenn ich mich in gewisser Art und Weise hintergangen fühlte. Mein Gedankengang wurde von Lees Stimme unterbrochen, als sie wieder voller Begeisterung ins Mikro brüllte.

Lee: „Somit sind die Aufstellungen vollständig. Lasst uns beginnen.“ Sie machte eine einladende Handbewegung. „Ring frei für „Die süße Versuchung“ und Furor Winterfrost, dem furchtbaren Eismann.“

Jubelschreie ertönten, einschließlich begeistertem klatschen.

Jaina sprintete im Eiltempo hinauf in den Ring, während Furor Schwierigkeiten hatte, als Lich über die Treppe zu gelangen. Erst, als man ihm eine provisorische Rampe montierte, gelang es ihm, zum Kampfring hinauf zu schweben.

Lee: „Die Regeln sind simpel. Ein klassischer Ringkampf. Alles ist erlaubt, außer dem Gegner in die Augen zu pieken, oder ihm in besonders schmerzhafte Stellen zu treten. Gewinner ist der, der als letzer auf den Beinen ist. Bitte begebt euch auf eure Plätze.“

Jaina und Furor drückten sich die Hände und versuchten dann in Windeseile, ihre Seite zu erreichen. Der ertönende Gong eröffnete den Anfang des Kampfes.

Die Gegner näherten sich vorsichtig. Jaina hatte die typische Boxerhaltung eingenommen – Die Fäuste vorm Gesicht, und sprang um den Gegner herum. Dann ließ sie eine Faust hervorschnellen, der Furor elegant auswich. Er grinste teuflisch, und nutzte die Chance, während des Ausweichmanövers nach vorne zu schnellen und Jaina um die Taille zu greifen und in die Höhe zu reißen. Langsam verstärkte er den Griff, Jaina japste um Luft.

Lee: „Oh, Eismann greift zu einen Bear Hug. Eine diabolische Technik. Wird es Jaina gelingen, sich aus dem eisernen Griff zu lösen, oder ist der Kampf jetzt schon vorbei? Nein, Jaina gibt nicht auf. Sie holt mit beiden Armen seitlich aus und verpasst Eismann mehrere Bell Clap’s auf die Ohren. Sehen Sie sich das an liebe Zuschauer, wie energisch Jaina versucht, aus der Umklammerung loszukommen.“

Immer und immer wieder ließ Jaina ihre flachen Handflächen auf die Ohren, oder das, wo sie waren, niedersausen. Furor grunzte auf. Sein Griff lockerte sich. Jaina riss sich los. Sie ging auf Abstand, nur um gleich darauf wieder Furor anzustürmen, der noch immer darum kämpfte, das Schwindelgefühl abzuschütteln. Mit einem Hechtsprung riss sie Furor von den Beinen. Beide landeten auf dem Boden. Jaina versuchte verzweifelt, den Eismann auf dem Boden zu drücken während erbarmungslos die Zeit tickte.

Lee: „…drei, vier, fünf…“

In seiner Verzweiflung setzte Furor auf die einzige Technik, die ihm im Moment möglich war. Eine scheppernde Steinzeitnarkose mit der geballten Faust auf das Haupt von Jaina. Jaina japste auf, und kippte nach vorne. Furor löste sich spielend aus den Griff, während Jaina noch schwer angeschlagen am Boden lag.

Furor ließ sich nicht beirren. Er nutzte die Zeit um zum Ringseil zu eilen und hinaufzuspringen. Das Seil dehnte sich kurz, den Gesetzen der Schwerkraft gehorchend nach unten, bevor es samt dem Lich wieder nach oben schnellte. Den Auftrieb nutzend, vollführte Furor einen Rückwärtssalto und landete mit dem Bauch auf Jaina, die soeben versuchte, wieder auf die Beine zu gelangen. Ein knirschen von Knochen ging durch den Raum – was erwartet man auch anderes, wenn einem ein Knochenhaufen anspringt… Jaina jault mit schmerzverzogenen Gesicht auf.

Lee: „Das liebe Zuschauer, war die berüchtigte Technik Springboard Moonsault, wird Jaina nochmals auf die Beine kommen? Nein, das sieht nicht gut aus. Sie rührt sich noch immer nicht. Sie ist eindeutig kampfunfähig. Somit hat Furor Winterquell alias der Eismann gewonnen. Applaus!“

Während das klatschen andauert, wurde Jaina von zwei Sanitätern emotionslos auf eine Trage geklatscht und aus dem Ring getragen. Furor ließ währenddessen seine Knochen knacken und jubelte seinen Fans zu.

Lee: „Ein kurzer, aber spannender Kampf, der kaum länger als eine Minute gedauert hat. Eismann, wie kommt es, dass du deinen Gegner so schnell auf die Matte gefegt hast?“

Furor verlegen: „Ach, weißt du, als Diener der brennenden Legion sollte man so etwas schon können.“

Lee: „Bist du also der Auffassung, dass „Die süße Versuchung“ ein einfacher Gegner war?“

Furor: „Sie hat eindeutig Potential, doch man merkt, dass sie noch nicht lange im Wrestling-Gewerbe tätig ist…“

Im Hintergrund hörte man Hilfeschreie, als Tyrande gerade drauf und dran war, Malfurion für die unüberlegte Wette zu verprügeln. Archimonde grinste nur, als er bei dem Schauspiel zuschaute. Wie gesagt, das ganze passierte am Rande der Zuschauertribüne, weshalb kaum jemand darauf achtete. Die meisten hatten ihren Blick noch immer auf Furor Winterfrost geheftet. Langsam verschwand er winkend vom Spielfeld.

Lee: „Dankeschön, Dankeschön. Somit steht der Gewinner des ersten Tunieres Fest. Eins-zu-null für die Brennende Legion. Kommen wir ohne umschweife zum nächsten. Ring frei für den „unglaublichen Kriegshäuptling“ und Anetheron alias „General Striker.“

Auf die Brust trommelnd marschierte Thrall in die Arena ein, dicht gefolgt von Anetheron, der nur gemütlich hinten nach schlendert.

Thrall: „Na Lee, was hast du denn für eine nette Disziplin für uns geplant?“

Thrall versuchte freundlich zu lächeln, sah aber aus wie das Zähne fletschen eines Raubtiers. Lee stockte auf alle Fälle kurzzeitig der Atem.“

Lee: „Für euch hab ich etwas ganz feines. Etwas, was euch gerecht wird – Kugelstoßen.“

Thrall wirkte etwas enttäuscht: „Kugelstoßen?“ Er deutete hinter seinem Rücken auf Anetheron, „Ich hätte schon gehofft, ich dürfte dem Dämonen hinter mir den Schädel einschlagen. Aber Kugelstoßen klingt auch interessant.“, er lächelte, „vielleicht verzieht sich ja eine Kugel und landet auf seinem Kopf…“

Ein böser Blick von Anetheron streifte Thrall, aber er sagte nichts dazu.

Lee: „Dann ist es entschieden. Dann beginnen wir jetzt mit dem zweiten Wettkampf. Mit dem Kugelstoßen. Jeder muss eine sechzehn Pfund Kugel so weit wie möglich werfen. Der, der die meisten Gesamtmeter schafft, hat gewonnen.“

Thrall siegessicher: „Na, das werde wohl ich sein *Harrrr*“, sein Atem stockte und blickte verwirrt, „Wo ist eigentlich der Wrestling-Ring plötzlich hingekommen?“

Lee: „Den hatten wir bereits abgebaut, bevor wir Jaina aus dem Ring getragen haben…“

Thrall blickte jetzt noch verwirrter als vorhin, aber er entschied sich, nichts darauf zu erwidern. Wie sollte er auch. Alles was er verstehen musste (oder eben nicht verstand) war, dass sich vor ihm plötzlich eine grasgrüne Landschaft auftat, mit einem aufgelegten Maßstab sowie einer Wurfzone. Auch die Zuschauertribünen hatten sich verändert. Waren sie vorher noch rund um den quadratischen Ring aufgebaut, so streckten sie sich jetzt in unbestimmte Länge nach Norden und nach Süden.

Lee: „Zurück zu den Regeln. Jeder muss dreimal werfen. Jeder schießt einmal, und dann wechselt ihr euch ab. Thrall beginnt, da ihr Team in der vorigen Runde verloren hat.“, sie nahm eine Leuchtpistole aus ihrem Halfter, den sie vorher definitiv noch nicht hatte und feuerte mit ihr gen Himmel. Ein rotes Feuerwerk offenbarte den offiziellen Start der zweiten Runde.

Thral schlenderte gemütlich zur Wurfzone und bediente sich an dem Tisch, auf dem Kugeln allen Größen, Formen und Farben aufgereiht waren. Sie sind zwar alle gleich schwer, doch man wollte hier für etwas mehr Abwechslung sorgen.

Thrall ließ sich viel Zeit bei seiner Auswahl. Es dauerte zwar einige Zeit aber schließlich entschied er sich für eine etwa zehn Zentimeter große schwarze Kugel der Firma Fiat. Thrall zielte auf, um die Kugel zu werfen, doch dann hielt er inne.

Thrall: „Einen Augenblick bitte.“

Er legte die Kugel zur Seite. Er ging ein paar Schritte aus der Wurfzone und begann dort mit ein paar Aufwärmübungen. Liegestütz, Situps, das ganze Programm. Anetheron hatte alle Hände voll zu tun, ruhig zu bleiben. Zehn Minuten später war es endlich soweit. Thrall hat wieder die Kugel in die Hand genommen und stieg wieder in das Feld. Die rechte Hand streckte er von sich, um leichter zielen zu können. Er holte aus und schleuderte die Kugel unter einem grunzen, als würde er gerade auf einem Donnerbalken sitzen, von sich. Die Kugel landete, nachdem sie ein paar lustige Schleifen gezogen hatte, ein paar Meter weiter im Rasen. Lee näherte sich, um den Maßstab abzulesen.

Lee: „Die Kugel liegt bei fünf Meter dreißig. Thrall hat fünf Meter dreißig geschafft. Applaus.“

Ein vereinzeltes klatschen ertönte. Anetheron brach in brüllendes Gelächter aus.

Anetheron: „Mehr hast du nicht zu bieten du Schwächling? Der Weltrekord liegt bei dreiundzwanzig Meter sechs. Jetzt geh zur Seite. Ich zeig dir, wie das ein Profi macht.“

Er drückte Thrall mit einem leichten Stoß auf die Brust zur Seite. Anetheron entschied sich etwas schneller für die richtige Kugel. Er entschied sich für eine weiße Kugel im Totenschädelform. „Sieh her, das Unterkiefer gibt der Kugel eine aerodynamische Form. Dadurch fliegt sie gleich viel weiter.“ Thrall stand daneben und schaute nur ratlos. Anetheron zielte auf, und warf den Schädel mit geballter Kraft nach vorne. Sie ging ab wie eine Rakete. Mach-Drei ist nichts dagegen. Plötzlich änderte sich die Bahn der Kugel und stürzte mit gleichbleibender Geschwindigkeit zur Erde. Sie blieb etwa zehn Meter tiefer in der Erde stecken. Wieder war Lee mit dem Maßstab heran.

Lee: „Vier Meter zwanzig. Anetheron hat vier Meter zwanzig geschafft!“

Thrall brüllte vor lachen: „*Harrr* Jaja, wirklich sehr aerodynamisch dein Ball. Jetzt lass mich mal machen, ich zeig dir wie man’s richtig macht.“

Er quetschte sich an Anetheron vorbei und machte sich wieder am Balltisch zu schaffen. Zuerst wog er eine Bananenförmige Kugel in der Hand, doch dann fiel sein Blick auf einen sechzehn Pfund schweren, und zwei Meter langen Stab. Sofort hatte er sich in ihn verliebt. Er packte ihn fest mit beiden Armen und wirbelte ihn um sich herum wie ein professioneller Stabkämpfer. Er grunzte zufrieden und ging wieder in Wurfposition. Jetzt hält er ihn wie ein Speerwerfer. Er holte schwungvoll aus, nur um ihn dann mit voller Kraft von sich zu schleudern. Der Speer ging ab wie eine Rakete und war wie ein Blitz am Horizont verschwunden. Thrall staunte nicht schlecht. Somit hatte er wohl den Sieg in der Tasche. Er setzte gerade zu einer bissigen Bemerkung an, als hinter ihm ein lautes surren ertönte und etwas ein paar Millimeter an seinem linken Ohr vorbeizischte. Es folgte ein dumpfer Knall, als sich der Speer vor ihm im Boden stecken blieb.

Thrall: „Na, mach das mal nach Dämon. Einmal die Welt umrundet und jetzt wieder zurückgekehrt. Somit hab wohl ich den Wettkampf gewonnen.“

Anetheron sagte nichts dazu. Er starrte nur mit offenem Mund den Speer an, zitterte.

Währenddessen hatte sich unbemerkt Lee an den Beiden vorbeigeschummelt und maß pfeifend die Entfernung.

Lee: „Drei Meter fünfundvierzig. Ich wiederhole. Der unglaubliche Kriegshäuptling hat drei Meter fünfundvierzig geworfen.“

Thrall stockte der Atem bei dieser Meldung: „MOMENT, der hat die Welt umrundet. Da kannst du ein paar tausend Kilometer dazurechnen.“

Lee: „Das ändert nichts der Tatsache, dass das Maßband drei Meter fünfundvierzig anzeigt. Tut mir leid, aber wir müssen uns an die Regeln halten. Ich kann dir nichts anderes berechnen, als das, was am Maßband ersichtlich ist.“

Thrall knetete seine Hände, als würde er sich darauf vorbereiten, den vorlauten Gnom zusammenzuknüllen. Anetheron hatte seinen Schock wieder überwunden und grinste nun selbstsicher.

Anetheron: „Tja, das war wohl nichts, du unglaublicher Kriegshäuptling. Pass auf, jetzt kommt Striker. Zittere Sterblicher, das hier wird dein Untergang. Und zwar mit deinem eigenen Ball, den du dir zur Seite gelegt hast.“

Entschlossen ging er zum Tisch und entnahm die Banane. Zuerst war er unschlüssig wie er ihn werfen sollte. Schließlich entschied er sich für einen lockeren Schwung aus der Hüfte. Im gemäßigten Tempo überflog die Banane die Zehn-Meter-Marke, dann die Zwanzig-Meter-Marke, die Dreißig-Meter-Marke. Das Publikum jubelte voller Begeisterung, während sich der Ball immer weiter nach vorne schraubte. Thrall war vor Verzweiflung auf seine Knie zusammengesunken. Das Jubeln verstummte. Dies bewegte Thrall dazu, seinen Blick erneut auf den Ball zu richten. Der hatte plötzlich kehrt gemacht und flog die Strecke wieder zurück.

Anetheron: „Los los du verdammter Ball! Lande! Du sollst landen!“

Hoffnungslos, die Banane flog im gemächlichen Tempo die ganze Strecke zurück, aber immerhin, er landete bei einer stattlichen Entfernung von sechs Meter vierundzwanzig.

Anetheron: „Naja, immerhin etwas…“

Thrall wusste nicht ob er schadensfroh sein soll, oder eher erschrocken. Immerhin hat Anetheron jetzt bisher am weitesten geworfen. Praktisch unmöglich, das noch zu überbieten. Vorausgesetzt die letzte Kugel weist auch so seltsame Flugverhalten auf wie die letzten zwei. Demotiviert schleifte Thrall seinen Kadaver zum Wühltisch. Griff Blindlinks hinein und fischte den erstbesten Ball heraus. Es war ein seltsam elastischer Quader, den er mit Leichtigkeit in der Hand verformen konnte. Er hatte eine Konsistenz wie Schaumstoff. Ließ er ihn aus, formte er sich in seinen Ursprungszustand zurück. Er drehte sich mit dem Rücken zum Maßstab um und warf ihn mit einer kraftlosen Bewegung nach hinten. Der Quader schlug irgendwo zwischen der Sieben- und Acht-Meter Marke auf, und hüpfte dann etwa die halbe Strecke zurück. Bei drei Meter dreiundachtzig blieb er liegen. Enttäuscht schleppte sich Thrall zurück aus dem Ring und erwartete ohne Hoffnung den Sieg des Gegners. Anetheron sonnte sich in seinem bevorstehenden Sieg. Wie auch Thrall vorhin, griff dieser nur mehr blind in den Wühltisch hinein, rührte darin herum, und bekam dann einen Wurfsternartigen Gegenstand zu packen. Er ähnelt stark an eine Kriegsgleve der Nachtelfen. Anetheron entschied sich für einen krönenden Abschluss. Er sammelte nochmals seine ganze Kraft und schleuderte dann den Stern von sich. Doch etwas unerwartetes passierte. Der Wurstern änderte augenblicklich nach loslassen seine Flugrichtung und stieg senkrecht gen Himmel. Man wartete etwa fünf Minuten ob er wieder runter kommt. Gerade als man Anetheron einen weiteren Schuss zusichern wollte, schlug der Wurfstern unmittelbar vor dem Dämonen in den Boden ein. Im Stadion herrschte eine erdrückende Stille. Alle warteten gebannt auf die Bekanntgabe der Entfernung. Zwei Meter dreißig. Anetheron fiel auf die Knie und stieß ein Stoßgebet zum Himmel. Thrall vergrub sein Gesicht in den Händen und wimmerte erbärmlich vor sich hin. Somit haben die Dämonen die zweite Diszipling gewonnen – oder doch nicht?

Auf einer Anschlagtafel leuchteten nacheinander die geworfenen Entfernungen auf.

Thrall Anetheron

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Runde 1 5,30 m 4,20 m

Runde 2 3,45 m 6,24 m

Runde 3 3,83 m 2,13 m

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Gesamt 12,58 m 12,57 m

Lee: „Herzlichen Glückwunsch, es war ein knappes Duell, aber das Team Malfurion hat gewonnen!. Somit steht es jetzt eins-zu-eins! Ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen liebe Zuschauer. Somit haben wir wieder Gleichstand.“

Thrall sprang wie vom Donner gerührt auf seine Beine und stieß seine Hände gen Himmel. Seine Trauer war wie aus dem Gesicht gewischt.

Thrall lachte schadensfroh: „Wie ich gesagt hab. Da werde wohl ich gewinnen *Harr*. ICH BIN DER KRIEGSHÄUPTLING!“

Anetheron war kurz davor seinem Kontrahenten an die Gurgel zu gehen, doch das wäre einer Disqualifizierung gleich gekommen. Er beherrschte sich tapfer. Im Hintergrund fiel Tyrande Malfurion um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

Lee: „Somit geht nun die zweite Disziplin zu Ende. Zeit für die Dritte. Team Arthas und Kaz’rogal, tretet vor.“

Stumm traten Kevin, Falric und Marvyn aus der Menge. Der Dämon hingegen trat mit einem ohrenbetäubenden Brüllen in die Gruppe ein.

Lee: „Diesmal…“

Thrall unterbrach mit einer angstverzerrten Stimme.

Thrall: „Wo ist jetzt auf einmal das Kugelstoß-Feld hingekommen? Und warum stehe ich jetzt plötzlich in einem Fernsehstudio?“

Lee: „Das hatten wir bereits umgebaut, bevor wir den letzten Wurf abgemessen haben…“

Thrall: „Verdammt noch mal, wie macht ihr das nur?“

Lee: „Was meinst du?“

Thrall: „Na, den urplötzlichen Umbau. Von einem Augenblick zum anderen sieht alles anders aus.“

Lee kicherte: „Achso das… das ist nur simple Gnomentechnologie…“

Twizwick: „GOBLINTECHNOLOGIE!“

Lee: „Was redest du da? Natürlich haben Gnome das Samophlang erfunden!“

Twitzwick: „Dass ich nicht lache! Das ist wieder mal typisch für euch Gnome! Die besten Erfindungen von uns Goblins übernehmt ihr ganz einfach. Weil ihr einfach nichts gescheites auf die Reihe bringt!“

Lee: „Nimm das wieder zurück!“

Twitzwick: „Niemals!“

Lee: „NIMM DAS WIEDER ZURÜCK!

Twitzwick: „NIEMALS!“

Die Moderatorin und der Kaeramann gingen sich gegenseitig an die Gurgel. Während die beiden ihre Unstimmigkeiten ausdiskutierten, wurde ich von etwas Zeuge, das mir wieder die Theorie von Millhaus Manasturm in Erinnerung rief. Aber das erzähle ich euch besser…

Während die beiden „Mini’s“ streiten, brach auch unter zwei Zuschauern eine Rauferei aus. Der eine hat dem anderen unprovoziert die Faust auf die Nase gegeben. Der heulte vor Schmerz los. Dann funkelte dieser den Schläger böse an, grinste diabolisch, und fing dann ein kleines tragbares Gerät aus seiner Tasche, welches man aufklappen konnte. Der Schläger wurde daraufhin sehr weiß im Gesicht, fiel auf die Knie und flehte um Gnade. Der Geschlagene grinste nur weiter böse und ignorierte ihn. Er tippte irgendetwas in sein Gerät ein und drückte dann siegessicher irgendeine Taste. Für den Schläger brach eine Welt zusammen. Es dauerte nicht lange. Plötzlich machte es *PLING* und ein kleiner Zwerg in einer blauen Robe stand etwas seitlich der beiden. Die Kapuze hatte er sich so weit ins Gesicht gezogen, dass man seine Augen nicht sehen konnte. Er sah aus wieder Imperator Palpatine persönlich. An seinen Füßen trug er pechschwarze Turnschuhe. Die flappige dunkelblaue Jogginghose hing schmucklos links und rechts bis zum Boden, eben so als wäre ihm die Hose zu lang. Aus seiner linken Tasche hing eine schwere Goldkette, die ebenfalls fast bis zum Boden reichte. An seiner rechten Hand schien er eine Art silbrigen Schlagring zu tragen. Doch die ganze flößte nicht so viel Schrecken ein, als die schwere fingerdicke goldene Kette, die er um den Hals trägt. Denn an dessen Ende, etwa auf Bauchnabelhöhe hingen seine Initialen: „G.M.“

Er lauschte gebannt den Worten des geschlagenen, bevor er sich dem Schläger zuwandte. Der flehte ihm um Gnade an und machte sogar einen weiteren Kniefall. Doch alles vergebens. Der „G.M.“ fletschte nur die Zähne als er sein Urteil verkündete. Er hob seine Hand und zeigte auf den Schläger.

G.M.: „Du bist schuldig.“

Er packte den Schläger am Kragen und zog ihn auf Augenhöhe herunter.

G.M.: „Sieh mir in die Augen. Sieh all das Leid, welches du den Menschen zugefügt hast, während deine Seele verbrennt.“

Der Schläger schrie auf. Er versuchte sich aus dem Griff loszureißen, doch der G.M. war zu stark. Dann verstummte der Schrei. Seine Augen waren schwarz verkohlt, und sahen aus als wären sie aus Stein gemeißelt.

G.M.: „Du bist gebannt. Meine Mission ist beendet.“

Ebenso schnell wie er erschienen war, war er wieder verschwunden. Zurück blieb der Geschlagene, der sich regelrecht in seinem Erfolg suhlte. Plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, ob Millhaus mit der „höheren Macht“ nicht doch recht gehabt hatte.

Während ich noch das soeben gesehene verarbeitete, war Falric zwischen den Gnom und den Goblin getreten und hatte den Streit auf seine Art und Weise beendet. Er packte sie einfach am Kragen und zog sie mit einer gekonnten Bewegung auseinander. So ließ er sie eine Weile an seiner Hand baumeln, sah sie nacheinander öfters böse an, wodurch die beiden „Mini’s“ Stück für Stück erbleichten. Aber es hatte gewirkt. Der Streit war ebenso schnell beendet wie er begonnen hatte. Lee japste noch immer um Luft, als sie versuchte, wieder in ihre Rolle zu finden.

Lee: „Bitte verzeiht diese Unterbrechung… lasst… uns wieder mit unserem Programm fortfahren.“

Lee ließ noch einen bösen Blick zu dem Goblin schweifen, sah aber dann die warnenden Blicke von Falric und sie schluckte.

Lee: „Diesmal müsst ihr eure kleinen grauen Zellen anstrengen. Denn wie ihr sicher schon gesehen habt, geht es jetzt mit einer kleinen Quizshow weiter.

Der Raum verdunkelte sich und eine Art Discokugel erschien, die in ihrem unregelmäßigen Schein den Raum beleuchtete.

Lee: „Team Arthas, Kaz‘rogal, bitte nehmt Platz. Die Regeln sind denkbar einfach. Euch werden jetzt Fragen zu den verschiedensten Themenbereichen gestellt. Wenn ihr die Antwort wisst, müsst ihr unverzüglich den Knopf von euch drücken. Der schnellere von euch darf antworten. Nach Drücken des Knopfes müsst ihr innerhalb von fünf Sekunden auf die Frage antworten. Geschieht dies nicht, oder ist die Antwort falsch, dann geht der Punkt an den Gegner. Der, der die meisten Punkte am Ende hat, hat gewonnen. Sind noch Fragen?“, sie wartete einige Sekunden, „Nein? Dann lasst uns loslegen.“

Der Raum wurde dunkel. Plötzlich flackerten Scheinwerfer auf, die zu dem Quizteilnehmern umschwenken, und diese in helles Licht hüllen.

Lee: „Die erste Frage ist aus dem Bereich Chemie. Nennt mir ein paar grundlegende Eigenschaften von Dihydrogen-Monoxid.“

*Klinglinglingling* Kevin blickte überrascht auf. Die Frage war noch gar nicht mal richtig ausgesprochen, und schon drückt der Dämon den Knopf. Der muss ja Reflexe haben. S.A.G.E.N.H.A.F.T.

Kaz’rogal: „Dihydrogenmonoxid, kurz DHMO bezeichnet, ist eine in der Natur häufig vorkommende giftige Substanz, welches zur Bodenerosion beiträgt, ist Hauptbestandteil des sauren Regens, trägt zum Treibhauseffekt bei, und fördert den Ausfall von elektronischen Geräten. Trotz dem Nachweis, dass DHMO jährlich für zahlreiche Todesfälle verantwortlich ist, wird es weiterhin im großen Stil in der Industrie verwendet.

Lee: „RICHTIG. Kurz und bündig erklärt. Ein Punkt für Team Archimonde. Nächste Frage. Diesmal aus dem Bereich der Medizin: Für was wird Pasta Theobromae verwendet.

*Klinglingling* Kaz’rogal schlägt voller Begeisterung auf die Glocke.

Kaz’rogal: Pasta Theobromae ist eine von Max Wichtl erforschte Droge, die sowohl bei traumatischen Leiden, als auch bei Lackschäden verwendet wird.“

Kevin flüsterte zu seinen Kameraden: „Hey, wenn wir so weitermachen, verlieren wir noch. Neue Strategie: Der mit den schnellsten Reflexen schlägt auf die Glocke, sobald die Frage gestellt wurde. Einer von uns dreien wird dann schon die Antwort darauf wissen. Wenn nicht… was haben wir schon groß zu verlieren?“

Lee: „Kategorie: Geschichte. Wie heißt das legendäre Zwergenvolk, das angeblich im Wald von Elvyn gelebt hat, und dafür verschrien war, permanent blau gewesen zu sein?“

*Klinglingling* Kaz’rogal schlägt die Glocke.

Kaz’rogal: „Schlümpfe!“

Lee: „RICHTIG!“

Kevin flüstert: „Verdammt! Ich hab‘ doch schon gesagt, drückt die Glocke!“

Falric: „Tut mir leid, der ist einfach zu schnell!“

Kevin: „Dann strengt euch an!“

Lee: „Nächste Frage. Bereich Bildung: Was ist der von Schülern am häufigsten geantwortete Satz auf eine Frage eines Lehrers?“

Falric schnellt hervor und schlägt mit der Handfläche fast die Glocke durch den Tischboden.

*Klinglingling*

Alle Blicke wanderten zu Team Arthas. Keiner sagte was. Am Tisch wurde geflüstert.

Kevin: „Weiß keiner von euch die Antwort?“

Marvyn und Falric synchron: „Nöööö!“

Kevin schwieg kurz, und wendete sich dann hoffnungslos an Lee.

Kevin: „Das weiß ich leider nicht!“

Lee: „RICHTIG. Der häufigste Satz eines Schülers auf die Frage eines Lehrers ist in der Tat <<Das weiß ich nicht.>> Dieser Punkt geht an Team Arthas.“

Kaz’rogal: „GLÜCKSTREFFER!“

Kevin brauchte kurz, um zu realisieren, was gerade geschehen war.

Lee: „Frage fünf: Nennt mir zwei berühmte Angehörige der Halb-Ork/Halb-Oger Rasse.“

*Klinglingling* Falric drückte die Taste. Der Dämon fluchte.

Marvyn antwortete: „Rexxar der Halb-Ork, und Shrek der Halb-Oger“

Im Publikum rumorte es. Natürlich war es Thrall…

Thrall: „Wer um alles in der Welt ist Rexxar?“

Chromie erschien: „Den lernst du erst später kennen.“ Chromie verschwand.

Thrall: „Häh?“

Arthas klopfte Thrall auf die Schultern: „Keine Sorge, das war bloß Chromie die Zeitreisende. Die taucht immer für einen Bruchteil irgendwo auf, schwafelt etwas unverständliches, und verschwindet dann wieder… Beachte sie einfach nicht.“

Zurück zum Quiz:

Kevin: „Woher wusstest du das?“

Marvyn: „Ich hab an diesem Tag ausnahmsweise in der Schule aufgepasst…“

Lee: Frage sechs – Mathematik: „Wenn in einer U-Bahn fünf Leute fahren und bei der nächsten Haltestelle sieben Leute aussteigen. Wie viele Leute müssen dann wieder einsteigen, dass dann keiner mehr drinnen sitzt?“

*Klinglingling* Der Dämon schlägt verzweifelt auf den Knopf.

Kaz’rogal: „Zwei!“

Lee: „Tut mir leid, das ist nicht korrekt. Können überhaupt weniger als Null Leute in einer U-Bahn sitzen? Leider nicht. Kaz’rogal hat die Antwort nicht gewusst, der Punkt geht an Team Arthas!“

Kaz’rogal: „Hey, das gilt nicht! Das war eine Fangfrage!“

Lee: „Nein, nur ein logisch zu erklärender Sachverhalt! Frage sieben: Einige Monate haben 30, andere 31 Tage. Wie viele Monate haben 28 Tage?“

*Klinglingling* Der Dämon schlägt auf die Glocke. Team Arthas heben geschlossen den Mittelfinger.

Kaz’rogal: „Nur einer – der Februar.“

Lee: „Wieder falsch. Natürlich haben alle Monate 28 Tage… Bevor es wieder zu Diskussionen kommt… alles logisch erklärbar…“

Ein hämisches Lächeln kam aus dem gegnerischen Team. So ging es jetzt einige Zeit weiter…

Lee: Frage acht: „Welcher Monat hat die wenigsten Tage?“

Kaz’rogal, darauf vorbereitet: „Na der Mai, der hat nur drei Buchstaben!“

Lee: FALSCH: Der Februar. Der hat nur 28 Tage.

Kaz’rogal: „Darauf kann man ja gar nicht antworten ohne falsch zu liegen.“ Lee ignorierte den schnippischen Kommentar.

Lee: „Was ist schwerer? Ein Kilo Blei, oder ein Kilo Federn?“

Kaz’rogal drückte bewusst nicht. Er wartete auf die anderen. Sollten die doch die falsche Antwort geben.

*Klinglingling* Falric drückt.

Falric: „Keins von Beiden. Die sind beide gleich schwer…“

Lee: „RICHTIG. Nächste Frage: „Eine halbe Glatze hat fünfhundert Haare. Wie viele haben eine ganze Glatze?“

Kaz’rogal: „Tausend!“

Lee: FALSCH! „Seit wann haben Glatzen Haare? Am Besten wir beenden dieses Spiel hier. Tut mir leid Kaz’rogal. Gut gestartet, aber dann nachgelassen. Ich ernenne Team Arthas zum Sieger!“

Kevin, Marvyn und Falric sprangen mit Freudenschreien von den Stühlen. Arthas stürmte von der Zuschauertribüne runter und drückte die drei für ihre herausragenden Leistungen. Dem Dämon wurden leider nicht solche Liebkostungen zuteil. Archimonde stürmte zu Kaz’rogal und trat ihm heftig ins Schienbein. Dieser jaulte schmerzerfüllt auf.

Lee: „Somit ist Runde drei beendet. Team Malfurion ist in Führung. Es steht zwei zu eins. Sollte Team Malfurion die nächste Disziplin ebenfalls gewinnen, werden sie automatisch zum Gewinner ernannt. Leider muss ich mitteilen, dass wir eine kleine Änderung an Runde vier vornehmen müssen. Umfragen haben ergeben, dass ein Magic-Kartenspiel-Turnier von vielen als nicht mehr zeitgemäß erachtet, und deshalb nicht mehr gewünscht wird. Deshalb ist es an der Zeit für eine vollkommen neuartige Disziplin. Einer Disziplin, die es bisher noch nie in der Geschichte Azeroths gegeben hat.“

Lee schreit jemandem außerhalb der Sichtweite zu.

Lee: „BRINGT DAS GERÄT REIN!“

Es erschienen nacheinander ein paar Goblins, die Stück für Stück spezielle Komponente einer noch größeren Maschine auf das Spielfeld trugen. Ein Großmeister der Ingenieurskunst war im vollen Eifer dabei, die einzelnen Komponente zusammenzuschrauben. Er kletterte die Leiter auf und ab, flitzte hin und her, ohne auch nur einmal auf dem Plan schauen zu müssen. Nach einer Viertelstunde eifrigen hämmern und schrauben war der überdimensionale Blechkasten fertig. Die breiteste Seite des Gerätes wurde dem Publikum zugewandt. Auf dieser prangte eine Art großer Bildschirm. Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass sich inzwischen der Zuschauersaal wieder optisch verändert hat. Die Tribünen sind nun wie in einem Kinosaal hintereinander angeordnet.

Lee: „Vielen Dank für deine Hilfe beim Aufbau Twizwick. Liebe Zuschauer, werden Sie nun Zeuge einer neuartigen Erfindung, die die Welt revolutionieren wird. Ich nenne sie „gnomischer interaktiver Integralprozessor“ kurz G.I.I. genannt. Es ist eine Art Maschine, auf der man virtuell die unterschiedlichsten Spiele spielen kann.“

Twizwick: FALSCH! Das ist eine „Goblinische, absolut-modifizierbare-elektronische-Computer-und-Belustigungs-Einheit“ auch bekannt unter dem Namen G.A.M.E.C.U.B.E.

Lee: „GNOMISCHER!“

Twitzwick: „GOBLINISCHER!“

Falric räusperte sich. Die beiden Streithähne schluckten und unterbrachen die Diskussion.

Lee: „Zurück zum Thema…“ sie machte noch einen prüfenden Blick zu Falric rüber, der sie nur kalt anblickte „…wie bereits gesagt, es handelt sich hier um eine neuartige Spielkonsole. Gespielt wird mit diesem Eingabegerät. Wenn man hier drückt, springt das Männchen auf dem Bildschirm. Wenn man hier und da druckt bewegt man es.“

Es folgen seitenlange Erklärungen über die richtige Handhabung einer Nintendo Gii – dem Prototypen des berühmten Nachfolgers Wii… Der Name besteht aus zwei „ii“ (Abkürzung für „Interaktiver Integralprozessor“) mit vorgestelltem fortlaufenden Buchstaben. Dieser bezeichnet den jeweiligen Prototypen. Das heißt die „Gii“ ist der siebte Prototyp dieser Serie. Somit ist die später berühmt gewordene „Wii“, die es von Azeroth sogar auf die Erde geschafft hatte, der 23. Prototyp der Spielkonsole, der endlich in Serie ging. Die Begründung, dass „Wii“ vom englischen „we“, kommt ist somit absoluter Schwachsinn. In Wirklichkeit war es ganz anders.

Übrigens: Man munkelt, dass der G.A.M.E.C.U.B.E. in Wirklichkeit die selbe Konsole war, die aber von den Goblins dann in eine andere Richtung entwickelt wurde. In Profitgier wurde der „Gamecube“ an drei konkurrierende Firmen weiterverkauft (Sega, Sony, Microsoft). Diese entwickelten dann die kommerziell weniger erfolgreiche Dreamcast, die sich nur kurz auf dem Markt behaupten konnte, die Playstation und die XBOX. Mit dem heutigen Tage kämpfen diese drei Konsolen (Wii, PS und XBOX) um die Marktführung. Bei genauer Betrachtungsweise erkennt man auch heute noch, wer hinter den „GROSSEN DREI“ Spielkonsolen steckt. Die Gnome bevorzugen eher Spiele der Kategorie „soft“, also Spiele für die ganze Familie (Wii), während die PS3 und XBOX auf besonders explosive Spiele setzt, bei denen alles nur in Fetzen durch die Gegend fliegt.

Aber ich schweife ab, darüber können wir uns später noch unterhalten. Kehren wir zurück zum Turnier.

Lee: „Stellt euch das Spiel wie einen Kampf Mann gegen Mann vor. Ihr bekämpft euch und versucht den anderen zu besiegen. Nur, dass nicht ihr kämpft, sondern die beiden Männchen, die ihr euch gleich auswählen könnt. Das Ziel ist jedoch nicht, den Gegner im klassischen Sinne zu töten, sondern um ihn von der Plattform zu stoßen. Je mehr Schaden der Gegner kassiert, desto weiter fliegt er. Somit kennt ihr also die Grundzüge, wie das ganze funktioniert. Gibt es noch Fragen? Nein? Dann lasst uns loslegen!“

Tyrande und Azgalor nahmen die Controller in die Hand – ein unförmiges Ding, das man wie eine Flöte hält. Die Controller waren zu dieser Zeit noch nicht ausgereift. Das Design wird sich noch viele Male ändern.

Der Bildschirm leuchtete auf. Es wurde nacheinander ein Text eingeblendet.

…SUPER……SMASH……BROS…

Lee kicherte: „Jaja, das ist der Name des Spiels.“

Die Gnomin stellt eine Welt namens „LETZTE STATION“ ein.

Lee: „Jeder Spieler hat fünf Leben. Der, der als letztes im Ring steht hat gewonnen. Jetzt wählt noch jeder einen Kämpfer, dann kann es losgehen.

Azgalor war sofort in ein knuffeliges rosa Ding verliebt, welches eine Schleife im Fell trägt. Er bestätigte.

PUMMELUFF“ ertönte im Lautsprecher. Archimonde wäre bei diesem Anblick beinahe vor Scham im Boden versunken. Er vergaß, dass Azgalor eine Schwäche für alles hat, was süß und knuffig ist. Tyrande’s Auswahl fiel auf einem Kämpfer namens „Link“. Der Kerl schaut einer Elfe am ähnlichsten. Und wie hübsch er nicht aussieht. Tyrande war hin und weg. Dann fiel der Startschuss. Beide Spieler waren von Anfang an in ihrem Element. Sie schienen von Anfang an die Steuerung und das Spielprinzip wie aus dem Effeff zu beherrschen. Lee klärte auf, wie dies zustande kommen kann.

Lee: „Tja… mit dem Samophlang wird alles möglich…“

Auf alle Fälle ging ein blitzen und blinken über den Bildschirm als die beiden Kämpfer über das Schlachtfeld fegten. Die Zuschauer jubelten bei dem Anblick, der sich vor ihren Augen auftat. Einerseits wegen der außergewöhnlichen Erfindung, andererseits wegen dem hervorragendem Kampf, der ihnen geboten wurde. Die Gegner sprangen aufeinander zu, wichen aus, und setzten ihre Spezialattacken gegeneinander ein. Tyrande war als Bogenschützin aufgewachsen, dies spiegelte sich auch in ihrem Spielstil. Sie versuchte krampfhaft auf Distanz zu blieben um ihren Bogen und Bumerang einsetzen zu können. Sie realisierte es nicht wirklich, dass Link auch im Nahkampf hart austeilen konnte. Das war auch der Grund, weshalb Tyrande ein klein wenig schlechter abschnitt, als zum Beispiel Azgalor, der laufend versuchte, Tyrande im Nahkampf zu bedrängen.

So flogen die Spieler nacheinander aus dem Ring. Bei jedem verlorenen Leben fluchte der Betroffene. Das letzte Leben verschwendete Tyrande durch eine Unachtsamkeit. In der Hoffnung, den Gegner durch einen blitzschnellen Schwerthieb aus dem Weg zu räumen, stürmte sie an, und mitten in eine Explosion, als sich Pummeluff in die Luft sprengte. Tyrande konnte nur mehr stumm zusehen, wie Azgalor zum Sieger ernannt wird. Wie erschlagen schleppte sie sich zurück auf die Tribüne. Beim vorbeigehen gab sie noch Malfurion eine Ohrfeige, mit dem Hinweis, dass er den folgenden Kampf besser gewinnen solle. Sonst könne sie für nichts garantieren.

Lee: „Was für ein beeindruckendes Gefecht.“ Lee klatschte in die Hände „Somit steht es wieder zwei zu zwei. Was für ein spannendes Duell zwischen Giganten. Noch kann jeder gewinnen. Jetzt geht es um alles oder nichts. Mögen die letzten beiden Kontrahenten in den Ring steigen…“

Malfurion näherte sich zögerlich. Archimonde konnte nicht anders, als den Erzdruiden diabolisch anzugrinsen. Dabei entblößte Archimonde unbeabsichtigt seine Zahnspange. Als er sah, dass sich Malfurion bei diesem Anblick erheiterte, hatte der Dämon es plötzlich sehr eilig, seine beiden Hände vor dem Mund zusammenzuschlagen, um zu verhindern, dass noch jemand anderer seine Zahnprothese zu Gesicht bekommt.

Lee: „Liebe Zuschauer, wie bereits angekündigt, wird Archimonde mit dem heutigen Tage seine Revanche im Badminton-Turnier einfordern. Wir dürfen gespannt sein, wer dieses Jahr als Sieger hervorgehen wird. Malfurion oder Archimonde?“

Jubelschreie gingen durch die Arena, die inzwischen per Samophlang zu einem Badminton-Stadion umgebaut wurde. Malfurion schlenderte unsicher zum Schlägerhalter, um seine Tennisschläger zu holen, der ihm bereits seit zehntausend Jahren gute Dienste leistet. Na gut, diesen Schläger hatte er seit ungefähr ebenso langer Zeit nicht mehr angerührt, um ihn für Momente wie diese zu schonen und Abnutzungserscheinungen zu vermeiden. Während dieser Zeit ist der Holzschläger natürlich versteinert, aber es soll nichts schlimmeres passieren.

Während Malfurion dran war, das bockharte Netz seines Schlägers auf Elastizität zu überprüfen, nutzte Archimonde die Zeit, gemütlich seine kurze schwarze Tennishose, sowie seine Tennissocken mit dazugehörigen Schuhen anzuziehen. Als Schläger benutzt er den nagelneuen „Schlagmich 2000“. Bei diesem konnte man im Kriegsfall das Netz in dem hohlen Griff verschwinden lassen, um dem Schläger im Notfall als Streitaxt benutzen zu können. Denn seine Ränder waren zu rasiermesserscharfen Klingen geschliffen und adamantiumbeschichtet. Man munkelt, Archimonde gewinnt auf seinem Heimatplaneten nur deshalb gegen alle Herausforderer, weil es einfach keiner wagt, gegen ihn zu gewinnen. Angeblich soll er dem einen oder anderen Gewinner mit dem Schläger schon den Schädel gespalten haben.

Als sie ihre Utensilien geprüft hatten, die sie für den folgenden Kampf benötigen werden, marschierten sie frohen Mutes auf ihre Positionen. Währenddessen gab es, wie jedes mal halt, den typischen Verbalkrieg.

Archimonde: „Pass auf, mit dir wische ich heute auf.“
Malfurion: „Pass du doch auf, ich versohle dich so sehr, dass du nicht mehr weißt, ob du ein Junge oder Mädchen bist.“

Archimonde: „Nein, DU passt auf, denn ich verpass dir so eine, dass du rückwärts aus dem Stadion rausläufst.

Malfurion: „Nein DU passt auf, ich ziehe dir so eine rüber, dass du dich die nächste Zeit nur von Haferbrei ernähren kannst.“

Archimonde: „Pass du doch auf, dass…“

Das ging noch so lange weiter, bis Lee endlich soweit war, diesen sinnlosen Streit zu beenden.

Lee: „Nachdem ihr euch nun aufs herzlichste begrüßt habt, seit so lieb, gebt euch die Hände und vertragt euch wieder. Na los!“

Malfurion zog ein Schnoferl, Archimonde verzog angewidert sein Gesicht. Doch was blieb ihnen anders übrig. Sie gingen ans Netz heran und drückten sich gegenseitig fest die Hand. Archimonde drückte vielleicht etwas fester. Denn bei Malfurion’s Gesicht konnte man ein fröhliches Farbenspiel beobachten. Es wechselte von blau zu weiß zu rot. Sein Kopf vibrierte, als versuche er verzweifelt einen Schmerzensschrei zu unterdrücken.

Lee: „Na also. Wie zwei richtige Sportsmänner. Jetzt können sie sich gar nicht mehr voneinander trennen.“ Sie kicherte.

Archimonde ließ seinen Gegner wieder aus. Aus der letzten Reihe sah es für mich so aus, als hätte sich Malfurions Handform temporär verändert. Zumindest sah sie für einen Augenblick sehr gequetscht aus. Der Druide wedelte mit seiner Hand und ließ sie dann mit verzogenem Mund unterm Ellbogen verschwinden. Apropos verzogener Mund… diesen hatte Malfurion nun zu einem Blutleeren Schlitz zusammengepresst, als kämpfe er nach wie vor darum, keinen Ton von sich zu geben. An seinem linken Auge schien sich das Licht an einer Träne zu brechen, die er wohl während dem Händedruck herausgepresst hatte. Wie ein gebeuteter Mann zog er sich auf seinen Platz zurück. Archimonde sprang inzwischen ungeduldig von einem Bein zum anderen, als würde er sich für das nähernde Duell aufwärmen.

Dann fiel endlich der Startschuss. Lee zauberte wieder ihre Leuchtpistole hervor, und schoss ein Geschoss Richtung Himmel, welches in einem weißen Feuerwerk explodierte. Der Federball wurde Archimonde für den Aufschlag zugespielt, da sein Team im letzten Duell verloren hatte. Gewinner wird derjenige, der zuerst fünf Punkte gemacht hat. Archimonde warf den Ball in die Höhe – und traf ihn mit einer Wucht, der den Ball durch die Luftreibung zum glühen brachte. Es sah auf alle Fälle lustig aus, wie das glühende Ding mit einer Rauchfahne Richtung Malfurion zog. Es sei am Rande angemerkt, dass Archimonde absichtlich direkt Richtung Malfurion gespielt hatte. Er wollte sehen, wie sein gegenüber die Sache meisterte.

Malfurion war auf alle Fälle nicht schnell genug, um in Position zu gehen, um den Ball mit einer gekonnten Handbewegung zurückzuschleudern. Durch das hohe Tempo des Balls war es ihm nur möglich, den Schläger vor die Brust zu halten, damit dieser daran abprallen konnte. Dennoch kam Malfurion durch den Rückstoß ins torkeln. Er keuchte. Der Ball federte sanft vom Netz zurück – und landete auf dem Boden. Punkt für Archimonde.

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Archimonde 1 : 0 Malfurion

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Das Publikum war in Rage. Es gingen Jubelschreie durch das Stadion, während sich Archimonde unter dem tosenden Beifall verbeugte. Ein glitzern ging durch seine Augen, welches definitiv Malfurion gegolten hatte. Der Erzdruide schluckte. Mit zittrigen Fingern nahm er den Federball vom Rasen, verbrannte sich noch die Fingern, als dieser noch vor Hitze brodelte, und machte sich bereit zum Aufschlag. Er schupfte den Ball in die Höhe, murmelte dabei irgendwas und zeichnete mit dem Schläger einen achter in der Luft, bevor er den Ball zum Gegner hinüber schleuderte. Der Ball flog verblüffend langsam, zog aber in spiralförmigen Bahnen ins andere Spielfeld hinüber. Archimonde fluchte. Schlug nach dem Ball – verfehlte. Schlug erneut – wieder daneben. Archimonde ruderte mit seinem Schläger als versuche er eine Fliege zu verscheuchen. Alles vergebens. Der Ball landete am Rasen. Punkt für Malfurion.

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Archimonde 1 : 1 Malfurion

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Die Gegner schenkten sich nichts. Nun war Archimonde an der Reihe. Diesmal warf er mit gleicher Wucht wie vorhin. Nur diesmal in die andere Ecke des Spielfelds. Malfurion sprintete los. Den Schläger nach vorne gerissen. Unter dem laufen stolperte er über seine zu lange Robe. Doch er schaffte es, noch im Flug den Ball zu erwischen und zu Archimonde zurückzuspielen. Leider war Malfurion nicht schnell genug auf den Beinen um den nächsten Aufschlag zu erwischen. Der Federball landete irgendwo weit hinter ihm am Rasen.

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Archimonde 2 : 1 Malfurion

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Wäre Malfurion nicht so schüchtern, wäre er jetzt wahrscheinlich zu seinem Gegner hinübergegangen und hätte ihm eine gescheuert. So zog er sich nur grunzend auf die Beine, schleppte sich zum Federball, und warf ihn erneut in die Luft. Es wurde ein klassischer Aufschlag. Der Ball wurde auf ebenso klassische Methode von Archimonde pariert. Gefolgt von einem Konter von Malfurion. Beide Parteien hetzten von einem Feldende zum anderen. Schließlich gewann Archimonde die Oberhand, als seinem Gegner die Luft ausging. Er keuchte und schnaufte wie eine alte Dampflock. Den nächsten Schlag erwischte er noch, aber dann waren seine Kräfte zu Ende. Hilflos musste er zusehen, wie der Federball auf der anderen Seite des Feldes auf den Rasen aufschlug. Malfurion setzte sich daraufhin ins Gras ins meditierte. Betete zu den Geistern der Erde, um ihm genügend Kraft zu spenden, um dieses Turnier abzuschließen. Malfurion wurde von ein paar Laubblättern umwirbelt, die nach dieser Zeremonie von der nächsten Windbrise weggeweht wurden. Mit neuer Kraft erfüllt machte sich Malfurion wieder zum Kampf bereit.

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Archimonde 3 : 1 Malfurion

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Malfurions Aura leuchtete wie ein Christbaum zu Heiligenabend. Bei diesem Anblick musste auch der ach so große Obermotz der brennende Legion schlucken. Malfurion holte aus und beförderte den Ball mit einem lauten Knall (entstehend durch die rasche Komprimierung der Luft) auf die gegnerische Spielhälfte. Archimonde parierte den Schlag gekonnt – oder besser gesagt, er versuchte es. Er traf den Ball tatsächlich, unterschätzte aber die Wucht, die so ein kleines gefiedertes Ding entwickeln konnte, und wurde nach hinten gerissen. Statusbericht: Archimonde eine ausgekegelte Schulter, im Tennisschlägernetz protzte ein riesiges Loch, und der Ball steckte etwa zehn Zentimeter tief im Boden fest. Die Zuschauer applaudierten. Malfurion reagierte nicht darauf. Sein Blick war noch immer auf Archimonde fixiert, den Mund zu einem blutleeren Schlitz zusammengequetscht. In den Augen des Dämons flackerte es vor Furcht. Sein Mund stand offen.

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Archimonde 3 : 2 Malfurion

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In einer kurzen Pause wurden etwaige Schäden ausgebessert. Das Loch im Schläger wurde gekonnt vom Schneider Karl Wert gestopft. Um die ausgekegelte Schulter kümmerte sich der Goblin-Sanitäter Armin Beinab. Der Goblin hatte Arme, die ihm bis zum Boden reichten, Oberarme wie Ottfried Fischer und so breite Handflächen, mit der er als Metzter mit Leichtigkeit Fleisch klopfen könnte. Ebenso viel Gefühl hatte er auch. Als er Archimonde die Schulter wieder einkegelte, hörte man ein unnatürliches knacken. Der Dämon jaulte vor Schmerz auf. Der Goblin ließ sich dadurch nicht beirren. Im Gegenteil. Er verstärkte seinen Griff. Man hörte noch ein leises knicken, ein weiteres stöhnen, dann war es wieder ruhig. Archimondes Schulter wurde wieder erfolgreich eingerenkt. Archimonde wünschte dem Sanitäter sämtliche Dämonen der brennenden Legion an den Hals. Der Goblin grinste nur teuflisch.

Endlich ging es weiter. Die Badmintonspieler standen wieder auf ihren Positionen. Diesmal durfte Archimonde aufschlagen. Er starrte den Federball an, als möchte er ihn per Telekinese zu Malfurion hinüber befördern. Nichts derartiges passierte. Stattdessen flammte der Ball im grünen Höllenfeuer auf. Plötzlich hatte es Archimonde sehr eilig, das Paket abzuschicken. Malfurion riss entsetzt die Augen auf, als das Ding genau in seine Richtung kam. Mit einem Hechtsprunge brachte er sich in Sicherheit. Der Ball, wenn man es noch als solches bezeichnen konnte, streifte seinen Umhang und hinterließ darauf hässliche Brandspuren. Der Ball landete mit einem dumpfen *klatsch* an der Wand der Zuschauertribüne. Der Federball war inzwischen bereits zu einem unförmigen Klumpen Kunststoffs geschmolzen, der nun brutzelnd die Wand hinunter tropfte. Keiner sagte war. Laut Lee’s Aussagen war es nicht verboten, den Ball im Höllenfeuer zu baden. Somit gab’s einen Punkt für Archimonde.

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Archimonde 4 : 2 Malfurion

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Malfurion’s nicht vorhandener Optimismus war nun endgültig im Keller. Er sah keine Möglichkeit mehr, das Spiel zu seinem Gunsten zu wenden. Hilfesuchend wendete er seinen Blick zu Tyrande. Diese betrachte ihn mit glühenden Augen, als hätte sie von dem Höllenfeuer ebenfalls etwas abbekommen. Sie ballte ihre rechte Hand zu einer Faust und ließ sie in die linke Handfläche sausen. Im Hals des Druidens bildete sich ein bitterer Kloß. NEIN, er darf NICHT aufgeben. Der Verlust des Weltenbaums wäre bei weiten nicht so schlimm, wie die Rache, die er von Tyrande zu erwarten hatte. Plötzlich, wie aus Zauberhand, war sein ganzer Optimismus zurückgekehrt. Er streckte die linke Hand von sich.

Malfurion: „Platzverwalter, einen neuen Ball!“

Ein kleiner Gnom wuselte heran und drückte ihm einen in die Hand. Er wog den Ball in seiner Hand, warf ihn in die Luft und schleuderte ihn in die von Archimonde am weitesten entfernte Ecke. Der Dämon sprintete mit einem Affenzahn los, sprang, und erwischte ihn um Haaresbreite. Diesen Konter parierte Malfurion mit erschreckender Leichtigkeit. Diesmal zielte er in die andere Ecke des Raums. Archimonde war inzwischen wieder auf den Beinen und lief mit weit ausholenden Schritten Richtung Ball. Vollkommen ruhig streckte der Druide beide Arme von sich, und begann mit den Handgelenken nach oben zu wedeln, als würden Kinder versuchen, das wachsen eines Baumes zu symbolisieren. Eine Dornenranke schoss unter den Füßen von Archimonde hervor und fesselten ihm am Boden. Durch das hohe Tempo, welches er drauf hatte, kippte er wie ein Stück Holz nach vorne weg. Mit einem lauten Knall landete er mit seinem Kinn voran auf dem Boden. Der Dämon grunzte. So schnell wie Malfurion die Ranke erscheinen hat lassen, ließ er sie auch wieder verschwinden. Der Dämon fluchte, als er sah, dass der Federball keine zehn Zentimeter von seinen Augen entfernt auf dem Boden landete.

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Archimonde 4 : 3 Malfurion

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Mit der Ruhe des Dämons war es nun endgültig vorbei. Mit einem markerschütternden Brüllen ließ er den Ball zu Malfurion hinüber sausen. Mit einem Hechtsprung rettete der Druide die Situation. Als er noch am Boden lag, war der Ball bereits wieder im Anflug. Mit einem lauten *plopp* verwandelte er sich in eine Katze, sprintete hinüber *ploppte* zu seiner ursprünglichen Gestalt zurück und ließ den Ball mit dem gefürchteten Sturmgrimm-Schmetterschlag zum Absender zurückgehen. Das Ding traf Archimonde mit solch einer Wucht am Brustkorb, dass es dem Eredarlord die Luft aus den Lungen presste. Er ließ sich auf seine Knie fallen und vergrub seine Hände im Gras. Japsend schnappte er nach Luft.

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Archimonde 4 : 4 Malfurion

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Das Publikum war regelrecht aus dem Häuschen. Malfurion ließ sich davon nicht beirren. Er dachte an nichts. Nicht einmal an Tyrande, die ihm wahrscheinlich mit bloßen Händen das Herz aus seiner Brust reißen würde, würde er es wagen zu verlieren. Archimonde setzte zum letzten Aufschlag an. Mit einem Fingerschnipp erzeugte er drei Illusionen von diesem Ball, die sich allesamt auf Malfurion zubewegten. Jetzt musste der Druide schnell handeln. Er hatte nicht die Zeit, herauszufinden, was davon der richtige war. *Plopp* Malfurion verwandelte sich in einem Baum. Die Federbälle verfingen sich im Geäst der Baumkrone. Dann schüttelte sich der Druide kurz, und der einzig richtige Ball fiel herunter. Noch in Baumgestalt, ließ er den Ball noch einmal am Netz des Schlägers hochspringen, *ploppte* zurück zu seiner Humanoiden Form, machte eine 360° Drehung um seine eigene Achse, und traf den Ball mit voller Wucht beim herumwirbeln. Das Tempo des Shuttlecock war atemberaubend. Für einem Menschen war er nicht mehr wahrnehmbar. Sehr wohl aber für einen Dämonen. Irgendwie schaffte er es mit größter Kraftaufwendung das unmögliche. Diesen Angriff zu kontern. Die Flugbahn hatte Archimonde bewusst hoch angesetzt. Würde er Ball jetzt aus dem Stadion schleudern, hätte Archimonde automatisch gewonnen, denn es wäre für Malfurion unmöglich, ihn zu erwischen. Doch Malfurion hatte einen letzten Trumpf im Ärmel. *Plopp* er verwandelte sich in eine übergewichtige Eulenbestie. Mit dem Schläger im Schnabel, flatterte er unter höchsten Kraftaufwand dem Ball entgegen, erwischte ihn, und schleuderte ihn nach einem Rückwärtssalto zu Archimonde zurück. Der Ball zischte im fünfundvierzig Grad Winkel zurück aufs Spielfeld, passierte das Badminton-Netz im Zweimeterabstand und grub sich in den Boden. Die Zuschauer sprangen auf die Beine. Team Malfurion hatte erneut das unmögliche geschafft. Der brennenden Legion das Handwerk zu legen.

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Archimonde 4 : 5 Malfurion

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Das Turnier ging mit Pauken und Trompeten zu Ende. Noch einmal wurden alle Teilnehmer für ihre persönlichen Leistungen und ihrer Hingabe zum jeweiligen Team beglückwünscht. Anschließend gab es eine große Tafel mit Speisen aus aller Herrn Länder. Man speiste gemeinsam mit den angehörigen des gegnerischen Teams. Man erkannte, das die Dämonen eigentlich ganz nette Typen sind, auch wenn sie zu einem etwas absurden Sinn für Humor tendieren. Nur Archimonde fehlte. Dieser hatte sich in einem lauten Knall und einem Licht aus reinstem Höllenfeuer von allen anderen abgesetzt. Dass seine Untergebenen jetzt auf Azeroth gestrandet waren, interessierte ihn herzlich wenig. Aber wie bereits gesagt. Die Mitglieder des gegnerischen Teams wurden herzlichst von den Völkern Azeroths aufgenommen. Gemeinsam mit der Hilfe ihrer neu gewonnenen Freunde konnten sie sich perfekt in ihre neue Umgebung integrieren.

Furor Winterfrost wurde zu einem Volksschullehrer in dem abgelegenen Dörfchen Seehain, und unterrichtet angehende Jünglinge in der Kunst der Nekromantie.

Kaz’rogal, ja, der hatte sich dazu entschlossen, erst einmal eine ausgedehnte Weltreise zu machen. Es ist nicht bekannt, was später aus ihm wurde. Die einen behaupten, er ist in seine richtige Zeitlinie zurückgekehrt, andere behaupten, er würde jetzt gemeinsam mit Brann Bronzebart nach uralten Artefakten suchen.

Anetheron verdient sich seinen Lebensunterhalt jetzt als Optiker in einem renommierten Betrieb.

Und schließlich bleibt noch Azgalor. Dieser hatte später in Mulgore ein Stück Land gepachtet und führt dort ab nun ein ruhiges Leben. Später wurde er sogar zu einem berühmten Schriftsteller mit dem Künstlernamen Goethe.

Leider gerieten die wahren Ereignisse dieses geschichtsträchtigen Tages auf Hyjal relativ schnell in Vergessenheit. Die Goblins und Gnome verstanden es, dieses Ereignis so aufzuplustern und darzustellen, als hätte hier eine grausame Schlacht um den Weltenbaum stattgefunden. Doch ich weiß es besser. Deshalb war es mir wichtig, all diese Ereignisse auf diesen paar Seiten zusammenzufassen. Weil es interessant ist, zu erfahren, was an diesem Tage wirklich auf Hyjal passiert ist.

Tyrande hatte sich übrigens wieder mit Malfurion versöhnt. Ebenso auch Jaina mit Arthas, der es tatsächlich geschafft hatte, dass sich keiner daran erinnert, dass er bei der Schlacht um Hyjal dabei war.

Mit dem heutigen Tage enden unsere Abenteuer auf Kalimdor. Es ist nun an der Zeit, in die Heimat zurückzukehren. Doch was hatte ich bei dieser Reise gewonnen? Ich sitze noch immer auf diesem verdammten Sonnenbrunnenwasser! Ganz einfach: Das größte Abenteuer meines Lebens!

Als sich der Sonnenuntergang am Horizont abzeichnete, war es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Jaina war so nett, uns nach Lordaeron zurück zu teleportieren. Arthas hatte dort noch eine Rechnung mit drei Schreckenslords offen. Und ich? Ich werde endlich wieder nach Hause zurückkehren und eine schöne Zeit mit Hänsel und Liddia verbringen. Doch insgeheim bin ich gespannt, wohin mich meine Reise noch führen wird. In einem bin ich mir sicher. Meine Reise hat gerade erst begonnen.

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