Die Abenteuer des Kevin Braun

Kapitel 17 – Terror mit Tyrande

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Ich hatte mich auf einem Mauerstück niedergelassen, welches wahrscheinlich von einem zerstörten Gebäude der Vorstadt von Dalaran stammte. Illidan hatte sich in seinem selbstgezeichneten Beschwörungskreis zurückgezogen, der aber eher nach einer Ellipse aussah. Wahrscheinlich schaute deshalb das ganze Ritual etwas seltsam aus. Auf alle Fälle versuchte die Energiekuppel, die Illidan umschloss, um jeden Preis den gezeichneten Kreis als Basis zu nehmen. Jetzt ist das ganze ein wackeliges Gebilde mit unregelmäßigen Energiezuckungen, die aussah, als würde sie jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Auch Illidan schien sich seiner Sache nicht ganz sicher zu sein. Während seines Rituals schaute er öfters panisch um sich. Hin und wieder streifte mich ein hasserfüllter Blick von ihm. Aber was soll ich machen. Ich bin selbst schuld an der Misere. Hätte ich seinen Zauberkreisel, welcher auch unter dem Namen „Auge von Sageras“ bekannt war, nicht durch eine unüberlegte Handlung ausgelaugt, wäre Illidan nicht jetzt in dieser Situation.

Ich saß völlig gedankenverloren auf dem Felsen und starrte Löcher über die Luft. Plötzlich klopfte mir jemand auf die Schultern, das mir die Luft weg blieb.

Nervige Person: „Na, ist dir langweilig? Es folgte ein quietschendes Lachen.“ Wer auch immer es ist, seine Stimme klang auf alle Fälle, als hätte er Helium inhaliert.

Die Person schien mich schon wieder vergessen zu haben. Er schritt an mir vorbei. Jetzt konnte ich einen Blick auf ihn erhaschen. Es war ein spindeldürrer Blutelf, mit Helium gebleichten Haaren, die ihm bis zu den Pobacken hingen. Und er trug irgend so einen knallroten Fetzen, von dem er wohl annahm, dass er cool sei. Mir ist schon klar, dass es sich hier um eine typische Magierrobe handelt. In meinen Augen sieht’s trotzdem aus wie ein Rock. Und erst seine Schultern… so spitz, protzig und extragroß. Als wollte er signalisieren. „Hey seht mich an!“

Der Elf schritt näher an Illidan heran, ignorierend, dass dieser gerade ein schweißtreibendes Ritual vollführte, dessen Sinn mir noch immer nicht ganz klar ist.

Nervige Person: „Und du musst wohl Illidan sein. Lady Vashj hat mir bereits vieles von dir erzählt.“

Illidan betrachtete mit gewissen Abscheu die Person, während er unter größten Anstrengungen versucht, das Ritual aufrecht zu erhalten. Der Elf betrachtet interessiert die Energiekuppel in der Illidan eingeschlossen ist.

Nervige Person: „So etwas hab ich schon befürchtet… mit Ritualen kennst du dich überhaupt nicht aus, nicht wahr? So einen Pfusch hab ich nicht mal während meiner Studienzeit auf der Magierakademie in Dalaran gesehen.“

Jetzt brach die Kuppel von Illidan endgültig in sich zusammen. Der Nachtelf-Dämon keuchte. Wenn Blicke töten könnten…

Illidan: „Bist zu jetzt zufrieden? Wer bist du überhaupt, dass du meine Macht in Frage stellst?“ Er ging einen Schritt auf den Blutelfen zu.

Dieser spannte die Brust und ging ebenfalls einen Schritt nach vor. Er verbeugte sich. „Gestatten? Ich bin Kael’thas Sonnenwanderer Prinz von Quel’Thalas und letzter Überlebender der Sonnenwanderer Dynastie. Dein Diener, oder besser gesagt dein Sklave, hat uns ein interessantes Angebot gemacht. Man sagte mir, dass du die Möglichkeiten besitzt, uns von unserem Durstgefühl nach arkaner Magie zu befreien. Aber wenn ich dich so ansehe… da kommen starke Zweifel in mir auf. Du kannst ja nicht mal ein nullachtfünfzehn Ritual durchführen…“

Illidan platzte jetzt endgültig der Kragen: „Wenn es der werte Herr Prinz besser kann. Warum macht er es dann nicht persönlich? Oder waren die Worte doch nicht mehr als heiße Luft?“

Kael: „Dass ich nicht lache. Nenn mir, was du mit diesem Ritual bezwecken wolltest, und ich mach es dir mit einem Fingerschnipp.“

Illidan: „Gut… dann zeig mir, dass du in der Lage bist den Gletscher von Eiskrone zu spalten, und so den Lichkönig zu vernichten! Und das alles nur auf der Basis eines läppischen Rituals.“

Kael‘s Lachen (das eher an ein Lachen eines Kastraten erinnert) verstummte. Plötzlich war er sich doch nicht mehr so sicher. Illidan kostete diesen Moment in vollen Zügen aus.

Kael: „Klar… überhaupt kein Problem.“

Der Prinz torkelte Richtung Ritualkreis. Dort angekommen, stemmte er seine Hände in die Hüften, murmelte irgendeinen unverständlichen Blödsinn, bevor er die Hände von sich streckte und sie mit blau blitzender Energie durchfließen ließ. Jedoch schienen sie sich unter den Anstrengungen zu verkrampfen. Auf jeden Fall sah die Geschichte nicht sehr gesund aus. Auf alle Fälle gab Kael röchelnde Geräusche von sich, die so klangen wie die von Bart Simpson, wenn er gerade wieder von Homer gewürgt wird.

Nichtsdestotrotz erhob er noch einmal seine Stimme.

Kael: „Oh ihr Geister des Himmels und der Erde. Leiht mir eure Kraft. Gebt mir die Kraft, den Eiskronengletscher zu zerschmettern und den Lichkönig zu vernichten.“

Elementare: „SONST NOCH WÜNSCHE?“

Kael: „Bitte ich flehe euch an. Bitte helft mir!“

Elementare: „VERGISS ES! UND WEGEN SO ETWAS BELÄSTIGT ER UNS. DAS IST JA WIRKLICH ALLERHAND…“

Plötzlich waren die Energien um Kael verschwunden. Er sackte in sich zusammen.

Illidan: „Na? Haben wir den Mund etwas zu voll genommen, gell? Und jetzt verschwinde aus meinen Kreis und lass mich wieder meine Arbeit machen.“

Kael: „Bitte verzeiht mir Illidan… ich war nicht ganz bei Sinnen… ich bewundere eure Macht und ich werde mich euch mit Freuden anschließen.“

Illidan: „Gut so! Und jetzt verschwinde aus meinem Blickfeld.“

Trotz zittrigen Beinen schaffe es Kael mit erstaunlicher Schnelligkeit, aus der Reichweite von Illidan zu entschwinden. Er ließ sich zwei Häuserblocks von mir entfernt zusammensacken.

Ich sah, wie der Naga dem Blutelfen mit einem Sicherheitsabstand folgte.

Vashj züngelte: „Essss war nicht klug von dir, dich dem *ssssss* mächtigen Illidan in den Weg zu stellen. Sei froh, dassssss er dich trotz allem zu seinem Verbündeten gemacht hat *ssssss*

Kael: „Ach, halt doch die Klappe! Würde mein Volk nicht so leiden, würde ich mich doch mit so einem Mutanten doch gar nicht zusammenschließen!“

Illidan: „ICH HABS GEHÖÖÖÖÖRT!“

Kael: „Bitte verzeiht erneut eurem untergebenen Diener!“

Illidan grunzte nur unverständlich.

Fünf Minuten später. Illidan stand noch immer wie angewurzelt in seiner Kuppel. Die Zeit schien stillzustehen. Ich saß in einem Sicherheitsabstand und drehte Däumchen. Wenn ich nicht einen Vertrag mit ihm ausgehandelt hätte, würde ich eh nicht auf ihn warten. Aber jetzt hab ich die Möglichkeit, endlich mein Kaffeegeschäft in Schwung zu bringen.

Interessant finde ich, dass es von Illidan scheinbar eine Verzweiflungstat war, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Wie es aussieht, hat er den Blutelfen etwas versprochen, was er nicht halten konnte. So ist er zu mir geeilt und hat um das Sonnenbrunnenwasser gefleht. Wie man sieht, gerade im richtigen Augenblick. Denn es dauerte nicht lange, bis Kael zu unserer bunten Gruppe hinzugestoßen ist.

Ein grünes Licht flog mit leichtem surren an meinem Ohr vorbei und zerplatzte an Illidans Energieschild. Die Kuppel bebte, aber sie blieb stabil. Illidan bewegte seinen Kopf. Er fluchte. Ich drehte mich um und blickte in die Augen einer mir nur allzu gut bekannten Person. Malfurion, der schüchterne Druide von Hyjal und Gewinner des Badminton-Turniers. In der Hoffnung, Illidan’s Aufmerksamkeit zu gewinnen, hat er einen Naturzauber namens „Zorn“ eingesetzt. Mit mäßigem Erfolg wie man sieht. Immerhin hat Illidan den ungebetenen Besucher entdeckt. Und er schien nicht besonders erfreut darüber zu sein.

Malfurion: „Bruder, hör auf mit dem *@#?ß%$§* !“

Mir kippte der Mund nach unten. So kannte ich Malfurion gar nicht. Sein Sieg auf Hyjal hat ihm scheinbar eine Menge Mut beschert – oder Selbstvertrauen. Was mich auch überraschte – die beiden waren Geschwister? Ich konnte es kaum glauben.

Illidan ließ die Kuppel fallen. Er stürmte Auf Malfurion zu während er laut fluchte.

Illidan: „Erst Kevin, dann Kael’thas, und zu allem Überdruss jetzt auch noch du! Hat man denn hier keine halbe Stunde Zeit um in aller Ruhe einen Kontinent zu zerstören? IST DAS ZU VIEL VERLANGT? Sonst noch jemand, der mich nerven will?“

Malfurion schluckte. Sein Selbstvertrauen schien wieder zu schwinden. „Vielleicht eine.“ Er machte eine ausholende Handbewegung, „Ich vermute Maiev Schattensang kennst du noch?“

Illidan presste seine Lippen zusammen. Wie könnte er sie nur vergessen. Immerhin war sie zehntausend Jahre lang seine Gefängniswärterin. Und die hatte es in sich. Unwillkürlich fuhr er mit seiner Hand über eine Narbe über seinem Rücken. Die wöchentlichen Peitschenhiebe am Dienstag pünktlich vor dem Abendessen um 18.00 würde er niemals vergessen.

Maiev: „Grüß dich Illidan. Kennst du mich noch? Zeit in dein finsteres Loch zurückzukehren.“

Illidan schrill: „Na und, wen stört‘s, dass es dort finster ist. Ich bin blind verstehst du? Ich bin blind!“

Malfurion: „Schluss mit der Kinderei!“, er trat auf Illidan zu. Ja, Maiev ist hier, um dich wieder gefangen zu nehmen. Aber ich bin bereit, dir die Freiheit zu schenken, wenn du mir in einer Sache behilflich bist.“

Maiev: „WIE BITTE? Ich glaub ich spinne! Das war aber nicht unsere Abmachung!“

Malfurion: „SEI STILL.“ Er wandte sich wieder Illidan zu. Tyrande ist verschwunden, möglicherweise wurde sie von der Geißel geschnappt. Kannst du mir helfen sie zu retten?“

Illidan: „Warum rettest du sie nicht selbst? Immerhin bist du einer der mächtigsten Druiden der Welt.“

Malfurion: „Ich… ähhh… also, weißt du… ähhh…“

Illidan: „Und ich bin wirklich frei, wenn ich sie rette?“

Malfurion. „Klar, so wie abgemacht.“

Illidan: „Topp, ich stimme zu. Die beiden Brüder drückten sich die Hände. „Kommst du mit?“

Malfurion: „…ähhh, wie gesagt…ähhh…“

Illidan: „Ich hab verstanden du <mutiger> Druide. Ich werde losziehen und sie befreien.

Malfurion: „Ich wusste ich kann mich auf dich verlassen. Ich werde hier auf dich warten… ähh… ich meine… ähhh… die Stellung halten. Jawohl die Stellung halten!“

Illidan sprintete davon. Er hinterließ nur einige Fußspuren. Oder waren es Hufabdrücke? Kann man schwer definieren.

Malfurion zu sich selbst: „Diese verdammten Untoten. Wenn Arthas seine Finger im Spiel hat…“

Ich: „Arthas? Aber der ist doch in Nordend unterwegs.“

Malfurion: „Ich weiß nicht, woher du dieses Gerücht hast, aber Arthas wurde erst kürzlich von hier etwas flussabwärts gesehen.“

Ich: „Wenn das stimmt, dann muss ich sofort zu ihm, ich glaube, dass es zu einer Katastrophe kommen wird, wenn ich nichts unternehme!“

Mit diesen Worten machte ich kehrt und verschwand im Wald. Immer tiefer ins Landesinnere. Am anderen Flussufer sah ich schon bald Bataillonen ganzer Untoten-Streitkräfte. An einer Stelle, an der der Fluss etwas seichter war, wechselte ich vorsichtig auf die andere Uferseite. Tiefer in die Armee der Geißel hinein. Ich kroch durch Büsche und Blätterwerk, wodurch ich dem gierigen Blicken entging, die sich definitiv über ein Stück Frischfleisch gefreut hätten. Einer Unachtsamkeit hatte ich es zu verdanken, dass ich unbeabsichtigt in freistehendes Gelände hinauskroch – und stieß dabei mit einer hochgewachsenen Gestalt zusammen. Aus dem Gleichgewicht gerissen, stolperte die Person zwei Schritte nach vorne, bevor sie sich wieder fing und sich zu mir umdrehte. Es war Marvyn!

Marvyn: „Was um alles in der…“ seine Augen weiteten sich. „Ich glaub’s nicht. Kevin, bist du das?“

Ich: „Ja… leibhaftig… was macht ihr denn hier? Ich dachte ihr wärt auf einer Expedition in Nordend.“

Marvyn: Ja, das sollten wir auch sein, aber… wir wurden noch aufgehalten.“

Ich: „Bring mich bitte zu Arthas, ich muss mit ihm reden.“

Ohne Widerworte brachte er mich zu dem gefallenen Prinzen. Dieser schritt neben einem Käfig auf und ab, mit einer Peitsche in der Hand, mit der er regelmäßig auf die Gefangenen einschlug. Es war Tyrande, die unter den immensen Schmerzen wimmerte.

Arthas: „Sag mir, warum ihr mich verfolgt. Sag mir, warum ihr mich töten wollt. Ich hab euren Volk nichts getan.“

Tyrande presste ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Sie legte ihren gesamten Hass in ihre Stimme, als sie antwortete.

Tyrande: „Ihr seit der Schoßhund der brennenden Legion. Ihr bringt Tod und Verderben über Azeroth – und ihr habt Illidan dazu verführt, sich mit dämonischen Energien einzulassen. Alleine für diese Anmaßungen verdient ihr den Tod!

Arthas tat so als würde er überlegen: „Illidan… Illidan… Illidan… ah der. Stimmt, ich bin in diesem Malheur nicht ganz unschuldig“ er fletschte die Zähne, „aber er hat sich selbst zuzuschreiben, was ihm wiederfahren ist. Aber frag ihn doch selbst.“

Er winkte einen Wagen heran, auf dem eine Kiste stand, welche mit einem dunklen Fetzen verhüllt war. Als der Wagen vor unseren Augen zum Stillstand gekommen war, schritt Arthas heran, und riss das Tuch herunter. Darin saß Illidan, auf Armen und Beinen mit schweren Eisenketten zusammengebunden. Seine Haut hatte viele Bissspuren und Kratzer.

Tyrande: „Illidan! Was ist mit dir geschehen? Was machst du hier?“

Zuerst bewegte sich Illidan nicht, bevor er schwach seinen Kopf zu Tyrande drehte.

Illidan: „Ich… wollte dich retten, Tyrande. Aber… es sieht aus als wäre ich gescheitert… Sie haben mich gefangen genommen. Wie ein Bär hab ich gekämpft, ich tötete viele, doch am Ende waren sie in der Überzahl. Sie warfen mich in Ketten und nun… bin ich hier.“ Er schüttelte traurig den Kopf. „Arthas hat recht. Ich allein trage die Schuld an dem, was mir widerfahren ist. Der Prinz hat damit überhaupt nichts zu tun – Er hat mir nur gezeigt, wie ich zu mehr Macht komme.“

Tyrande: „Oh Illidan, wie konntest du nur…“

Illidan: „Bitte verzeih mir Tyrande.“

Arthas klatschte in die Hände.

Arthas: „Echt rührend. Nur wird es euch jetzt wie Romeo und Julia ergehen. Denn jetzt werdet ihr sterben.“

Er ließ die Peitsche fallen und zog sein Schwert aus der Scheide.

Arthas: „Frostgram hungert…“

Der Augenblick war günstig. Ich schritt an Marvyn vorbei, auf die Lichtung hinaus. Immer auf Arthas zu, der mich immer noch nicht bemerkt hat.

Ich: „ARTHAS, HÖR AUF DAMIT!“

Der Prinz stockte in der Bewegung: „Ich kann nicht, sie wollen mich tot sehen.“

Ich: „Denk an deine Prinzipien Arthas, deine Grundsätze. Vergesse niemals, für das du im Leben gekämpft hast. Beschütze dein Volk, ehre die Toten. Führe dein Volk in eine Bessere Zukunft.“

Arthas: „Frostgram will es so!“

Ich: „Siehst du denn nicht, wie sehr dich das Schwert kontrolliert? Entreiße dich seiner Kontrolle. Das bist nicht du selbst. Finde den Weg zurück ans Licht.“

Arthas schien plötzlich Schwierigkeiten, das Schwert zu halten. Er zitterte.

Ich: „Lass sie gehen.“

Arthas: „Ich…“

Ich: „Ich sagte, lass…sie…gehen.“

Er betrachtete mich. Es war nicht nur Arthas der mich anblickte. Es war die Seele des Dämonen, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Seine Augen waren leer. Der Rest, der von Arthas noch existent zu sein schien, meldete sich noch einmal zu Wort.“

Arthas: „Falric, Marvyn. Befreit die Gefangenen. Lasst sie gehen.“ Der Prinz drehte sich zu mir um. „Und du Kevin. Verschwinde von hier. Halte so viel Abstand zu mir wie nur möglich. Denn das nächste Mal wenn wir uns sehen… wirst du wahrscheinlich nicht mehr mir gegenüberstehen.“

Ich starrte ihn mit offenen Mund an. Unfähig zu glauben, was ich hier hörte. Hatte ich Arthas wirklich nun endgültig verloren?

Arthas: „Verschwinde von hier!“

Ich dachte nicht nach. Ich machte kehrt und rannte. Rannte, bis ich nicht mehr konnte. Erschöpft und zitternd versuchte ich an einem dicken Baumstamm wieder zu Atem zu kommen. Stattdessen ließ ich mich an dem Stamm zu Boden sinken. Ich zitterte. Tränen flossen mir über die Wangen, wimmerte. Eine riesige Pranke legte sich auf meine Schultern. Es war Illidan der rechts von mir aufkreuzte. Links von mir setzte sich Tyrande ins Gras. Stumm betrachteten sie mich. Unfähig etwas zu sagen. Die Nachtelfin war die erste, die sich von uns zu Wort meldete.

Tyrande: „Das war sehr mutig von dir, dich in die Höhle des Löwen zu wagen. Das werde ich dir nie vergessen.“

Ich schluchzte: „Ja… aber zu welchem Preis… heute sind drei Freunde von mir gestorben… Arthas… Marvyn… Falric… Das nächste Mal wenn sie mich sehen, werden sie mich nicht mehr kennen. Wie werden versuchen mich zu töten.“

Illidan drückte meine Schulter etwas fester: „Das glaub ich nicht. Arthas hat sich an seine Prinzipien erinnert. Er wird nicht aufgeben. Du hast es bewiesen. Du konntest ihn heute erneut erretten. Er wird alles in seiner Macht stehende tun, um sein Volk zu retten, da bin ich mir sicher.“

Tyrande: „Du hast niemanden verloren. Im Gegenteil. Du hast drei neue Freunde gewonnen. Illidan, Malfurion, mich. Sei dir versichert. Mit dem heutigen Tage an, hast du unser Vertrauen.

Ich blicke abwechselnd Illidan und Tyrande an. Beide lächelten mich an.

Ich wischte mir die Tränen aus den Augen. „Ich danke euch vielmals für eine Unterstützung. Aber jetzt sollten wir zu Malfurion zurückkehren. Er macht sich bestimmt schon Sorgen.

Unser Weg führte uns zurück zu den Ruinen von Dalaran. Malfurion erwartete uns bereits ungeduldig.

Malfurion: „Da seit ihr ja endlich! Ich war schon kurz davor, euch suchen zu gehen, aber… wichtige Verpflichtungen verhinderten, dass ich zu euch stoße.

Illidan: „Was für Verpflichtungen?“

Malfurion: „Das tut nichts zur Sache.“ Er machte eine wegwischende Handbewegung. Dann musterte er seinen zerschundenen Bruder. „Hauptsache ihr seit gesund und munter zurückgekehrt.“

Illidan: „Gesund und munter? Sagtest du gerade. Gesund und munter?“

Malfurion ignorierte diese Bemerkung: „Im gemeinsamen Einvernehmen können Maiev und ich dir nun stolz verkünden, dass du jetzt frei bist…“

Maiev: „Von diesem Einvernehmen weiß ich aber nichts!“

Malfurion: „… nichtsdestotrotz gibt es eine kleine Einschränkung. Du musst aus unseren Landen verschwinden und nie mehr zurückkehren…“

Maiev: „…und Maiev steht es frei, dich weiterhin zu jagen und deiner gerechten Strafe zuzuführen.“

Malfurion: „Von diesem Einvernehmen weiß ich aber nichts.“

Illidan öffnete ein Portal in eine düster wirkende Welt.

Illidan: „Somit werde ich mich in die zerbrochene Welt von Drainor zurückziehen. Fernab von jedem, der mir schaden möchte.“

Illidan verbeugte sich und war schließlich im Portal verschwunden. Maiev eilte hinterher. Gefolgt von der persönlichen Elitegarde der dreihundert besten Kriegerinnen.

Malfurion drehte sich zu mir um: „Die Strafe gilt auch für dich Kevin. Immerhin bist du sein Verbündeter. Also hinein mit dir!“

Ich: „A-Aber…“

Malfurion trat auf mich zu und stieß mich durchs Portal. Mit einer Handbewegung versiegelte er das Portal zurück in unsere Welt. Ich war gestrandet…

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